Erlöst und dankbar

«Endlich bin ich frei»

Seine ganze Jugend hindurch stand Simon Gounder unter dem Druck nicht gut genug zu sein. So sehr er sich auch anstrengte, das mit dem guten Karma schien einfach nicht zu gelingen. Als er von der Vergebung durch Jesus hört, ändert das nicht nur sein Leben.
Simon Gounder auf einer Indien-Reise im Jahr 2012.

Meine Familie kommt ursprünglich aus Indien, aber aufgewachsen bin ich auf den Fiji-Inseln. Nachdem die Briten 1874 das Archipel erobert hatten, wurde mein Grossvater von Indien nach Fiji gebracht, um dort auf den Zuckerplantagen zu arbeiten. Nach fünf Jahren konnte er wählen: entweder zurück nach Indien oder bleiben.

Mein Grossvater blieb und liess sich mit seiner Familie in dem kleinen Dorf Rakiraki nieder, im nördlichen Teil der grössten Insel Viti Levu. Dort wuchs auch ich auf, in einer sehr religiösen, hinduistischen Familie. Der Glaube war eines der wenigen Dinge, die uns noch mit unserer alten Heimat verbanden.

Der Name Jesus durchkreuzt das Karma

Als ich 17 Jahre alt war, lud mich ein Freund in eine christliche Jugendgruppe in einem anderen Dorf ein. Was ich dort hörte, stellte alles, was ich bislang geglaubt hatte auf den Kopf. Als Hindu glaubte ich an Karma, was grob gesagt so funktioniert: Wenn man es schafft, genug gutes Karma zu sammeln, kommt man in den Himmel. Häuft man hingegen schlechtes Karma an, wird man bestraft. Dieser Glaube prägte mich, seit ich denken kann.

Doch der Leiter der Jugendgruppe erzählte etwas ganz anderes. Erst sprach er von der Schuld, die jeder Mensch im Laufe des Lebens auf sich lädt. Ich fühlte mich elend. Ich wusste, dass ich viele Dinge getan hatte, die nicht richtig waren, obwohl ich mich eigentlich sehr anstrengte, «gut» zu sein.

Dann erzählte er von Jesus. Dass er Schuld vergibt und Leben verändert. Tief in mir spürte ich, dass ich Jesus dringend brauche. Ich wollte, dass er mir vergibt, mich rein macht und meine Seele von all dem Mist befreit. Ich wollte zu Jesus gehören. Noch am selben Abend wurde ich Christ. Wie? – Indem ich ein einfaches Gebet sprach und Jesus bat, mir zu vergeben und in mein Leben zu kommen. In mir spürte ich eine gewaltige Veränderung. Der Druck, es selbst schaffen zu müssen, war mit einem Schlag gewichen. Ich fühlte mich frei wie ein Vogel.

Allein auf weiter Flur

In meinem Dorf war ich jetzt der einzige Christ und ich wusste, dass meine Familie nicht positiv auf meinen Sinneswandel reagieren würde. Also beschloss ich, nichts davon zu erzählen. Das ging auch einige Zeit gut, doch dann fanden es meine Eltern eines Tages heraus. Sie waren tief bestürzt. Wie konnte ich unserer Religion nur den Rücken kehren? Sie bedrängten mich, Jesus zu vergessen. Immerhin galten alle in unserer Familie als angesehene und gute Hindus. Und jetzt wollte ich abtrünnig sein?

Verzweifelt versuchte ich ihnen klar zu machen, dass ich ohne Jesus nicht leben kann. Dass er mein Leben verändert und mich von dem Zwang befreit hatte, mich selbst zu retten. Ich erklärte meinen Eltern, dass ich es von mir aus niemals schaffen würde, gut genug zu sein, um in den Himmel zu kommen. Und dass ich deshalb Jesus dringend brauchte. Die Liebe von Jesus zu uns Menschen hatte mich verändert und das konnte ich nicht einfach so vergessen.

Das Unglaubliche geschieht

Als ich fertig geredet und meinen Eltern mein ganzes Herz ausgeschüttet hatte, geschah etwas Unglaubliches. Meine Eltern waren beide sehr still geworden. Nach einer Weile brachen sie das Schweigen und sagten, dass auch sie ein Leben mit Jesus führen wollen. Nach und nach fing meine ganze Familie an, an Jesus zu glauben.

Heute bin ich meinem Freund von damals unendlich dankbar, dass er mir Jesus nahe gebracht hat. Denn etwas Besseres hätte mir und meiner Familie nicht passieren können.

Als Erwachsener gründete Simon Gounder mehrere christliche Gemeinden auf den Fiji-Inseln. Inzwischen lebt er in den USA und arbeitet dort mit Indischen Einwanderern.

Datum: 17.02.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Godreports.com

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