Strip-Club wird christliche Gemeinde

» Mit diesen Worten blickt ein Pastor in die Zukunft eines früheren Strip-Clubs, dessen Besitzer sich für ein Leben mit Christus entschied.

Eine Oben-ohne-Tänzerin sagte zu Strip-Club-Besitzer Aaron Bekkela: «Ich habe eine Botschaft von meiner Mutter für dich. Ich habe ihr versprochen, dir zu sagen, dass sie und ihre Freunde für dich beten.» In seiner Familie waren Gespräche über das Christentum tabu gewesen. Bekkela bedankte sich höflich, doch insgeheim war ihm die Mitteilung egal. Er verdiente schliesslich gutes Geld mit dem Club, den er schon seit seinem zwölften Lebensjahr kannte. Sein Vater hatte ihn geführt und nach dessen Tod im Jahr 2006 übernahm Aaron die Geschicke gemeinsam mit einem seiner Brüder.

Seine eigene Mutter war später Christin geworden; Aaron bemerkte, dass sich ihr Leben dadurch positiv veränderte.

Der Besuch

Bald erhielt er von einem anderen Bruder eine Bibel geschenkt. Dann flatterte ein Flyer einer christlichen Gemeinde ins Haus, welche die Menschen zu einem Erstbesuch ermunterte. Wenig später folgte ein weiterer Flyer, Aaron Bekkela hatte gerade einen Teil der Bibel gelesen.

«Was, wenn sie mich dort niedermachen?», fragte Aaron seine Frau Stacy. Doch er ging hin. Weder Feuer noch Schwefel regnete auf ihn herab. Und so besuchte er die Gemeinde gemeinsam mit Stacy und den Kindern. Drei Pastoren hiessen sie willkommen und sprachen mit ihnen über alles – ausser über den Strip-Club. Stattdessen wurde er zum Bibelstudium eingeladen. Die Beziehungen wuchsen und die negativen Gedanken über «religiöse» Menschen schwanden.

Mitte 2014 wird eröffnet

Aaron entschied sich bald darauf für ein Leben mit Christus. Er spürte, dass er den Strip-Club moralisch nicht länger vertreten konnte und versuchte, diesen zu verkaufen. Eine grosse Club-Kette war interessiert, doch der Deal platzte im letzten Moment. Er schrie zu Gott um eine Antwort.

Nach mehreren Jahren kam ihm der Gedanke, dass die Einrichtung eigentlich ein idealer Ort für eine Kirche wäre. Ende 2013 war es soweit. Der Ex-Strip-Club in Fort Collins (Colorado) ist nun Teil der Gemeinde «Assembly of God», Mitte 2014 soll sie unter dem Namen «Genesis Project» eröffnet werden. Längst hat Aaron auch die Frau kennengelernt, die ihm vor 15 Jahren ausrichten liess, dass sie für ihn bete.

Neue Träume

«Dieses Gebäude ist ein Ort, in dem viele Träume starben. Und es ist ein Platz, wo wir sie neu geboren sehen können», sagt Pastor Rob Cowles, der zur künftigen Pastoren-Crew gehört. Der Name «Genesis Project» ist deshalb eine Metapher für den Neubeginn im Leben von Menschen. Die Gemeinde will nun Menschen am Rande der Gesellschaft erreichen, gebrochene und benachteiligte.

Cowles: «Unser Ziel ist, dass die Menschen den Neubeginn mit Jesus entdecken können.» Auf dem Gelände steht auch eine Küche mit Profiköchen, die für Bedürftige Essen zubereiten. Der Pastor einer anderen Gemeinde, Jonathan Wiggins, hebt hervor: «Die Konversion eines Strip-Clubs in eine Kirche, die Familien wieder zusammenführen will, ist etwas, das jeder Gläubige feiern sollte.»