«Geh durch die Tür, die Gott dir öffnet»
Als Raheem Sterling am 24. März 2012 sein Profi-Debüt beim FC Liverpool gab, war er mit 17 Jahren und 107 Tagen der zweitjüngste Kicker, der für diesen traditionsreichen Verein in der höchsten englischen Liga eingesetzt wurde.
Bald gehörte der junge Sportler zur Stammelf der Mannschaft. Mittlerweile wechselte der 23-Jährige für mehr als 70 Millionen Franken von Liverpool zu Manchester City, wo er in bisher 140 Spielen 44 Tore erzielte und 48 vorbereitete. Zudem ist er längst ein fester Wert in der englischen Nationalmannschaft. Über 40 Mal trug er bereits das «Three Lions»-Trikot Englands.
«Lieben wie Jesus»
Raheem Sterling spricht offen über seinen christlichen Glauben. Diesen teilt er auch mit seinen Followern bei Twitter. Unter anderem leitet er Botschaften weiter von einem Account, der sich «Love Like Jesus» nennt. Hinzu kommen eigene Botschaften wie «Gehe durch die Tür, die Gott für dich geöffnet hat, und lass dich nicht entmutigen, wenn er eine andere schliesst.»
Seine christlichen Tweets sind nicht eine neue, noch junge Erscheinung, im Gegenteil, sie weisen eine längere Geschichte auf. So schrieb er beispielsweise im Dezember 2014: «Ein neuer Tag, ein neues Jahr, um Gott die Ehre zu geben.» Zwei Monate früher schrieb er der Internet-Gemeinde: «Gottes Segen und gute Nacht». Und ebenfalls im gleichen Zeitraum hielt er fest: «Jeder Rückschlag ist eine Möglichkeit für ein Comeback. Gott wird es besser machen, als es vorher war.»
Drastischer Einblick in früheres Leben
Zur WM 2018 in Russland verfasste Raheem Sterling auf der amerikanischen Plattform «The Player's Tribune» einen Blog über sein Leben und seinen Werdegang. Sterling war zwei Jahre alt, als sein Vater ermordet wurde. «Das formte mein ganzes Leben.» Kurz darauf entschied seine Mutter, in England eine Ausbildung zu machen und den Jungen und seine Schwester auf Jamaika bei den Grosseltern zu lassen. «Meine Grossmutter war toll, aber jeder will in diesem Alter zu seiner Mum.» Später holte sie ihre Kinder nach England, sie war Reinigungskraft in einem Hotel, morgens um fünf ging es raus, und vor der Schule halfen die Kinder beim Toiletteputzen und Bettenmachen. Zum Frühstück gab's ein Bounty aus dem Automat im Hotel. Als Raheem im Fussball immer besser wurde, musste er in London drei Busse nehmen, um zu seinem neuen Klub zu kommen. Aber weil er noch so jung war, bestand seine Mutter darauf, dass ihn seine ältere Schwester begleitet.
«Weisst du», schreibt Sterling weiter, «es ist traurig, dass ich es sagen muss, aber ich werde es irgendwie tun. Da gibt es eine Wahrnehmung in bestimmten Medien, dass ich 'Bling, Bling' liebe. Dass ich Diamanten liebe. Dass ich liebe, das zu zeigen. Ich weiss wirklich nicht, woher das kommt. Vor allem, als ich meiner Mum ein Haus gekauft habe, haben manche Leute unglaubliche Sache geschrieben. Ich finde es wirklich traurig, dass Leute das tun. Aber sie hassen etwas, was sie nicht einmal kennen.»
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Datum: 12.07.2018
Autor: Florian Wüthrich / Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post / Twitter