Als Kind Sex-Sklavin

Der Hölle entkommen und heil geworden

Schon als Kleinkind wird Melissa Woodward von männlichen Familienangehörigen sexuell missbraucht. Mit zwölf Jahren wird sie an einen Kinderhändler verkauft und erlebt die Hölle auf Erden. Dass sie heute ein normales Leben führen kann und glücklich ist, verdankt sie einer Begegnung mit Gott.
Melissa Woodward
Melissa Woodward

Ich bin in Dallas aufgewachsen und erlebte schon als kleines Kind sexuellen Missbrauch. Weil meine Familie hohe Schulden hatte, nahmen sie mich mit zwölf aus der Schule und verkauften mich nachts an verschiedene Männer. Damit ich all das aushalten konnte, pumpten sie mich voll mit Drogen. Manchmal wachte ich morgens auf und wusste gar nicht, was passiert war und wo ich überhaupt bin.

Weil ich nicht mehr in die Schule ging, kamen Leute vom Jugendamt zu uns. Meine Familie beschloss, dass ich verschwinden musste. Sie verkauften mich wie gebrauchte Ware. Und eines Tages wachte ich in einem Lagerkeller auf.

In der Hölle auf Erden

Ich war nicht die Einzige. Mit mir waren 14 andere kleine Mädchen gefangen, jedes mit einer Metallkette an ein Doppelbett gefesselt. Den ganzen Tag beachtete uns niemand. Mittags warf man uns ein Sandwich auf den Boden. Aber am Abend kamen dann Frauen und richteten uns her. Die Kunden sollten ja hübsche kleine Dinger präsentiert bekommen. Jede Nacht musste ich zwischen fünf bis 30 Männern zu Diensten stehen, Ärzten, Anwälten und Geschäftsmännern. Und weil immer wieder Mädchen verschwanden und wir wussten, dass sie nicht überlebt hatten, bemühte ich mich, so gut wie möglich zu sein. Ich durfte zu nichts nein sagen.

18 Monate war ich dort gefangen, als ein Kunde mit speziellen Fantasien zu mir kam. Er wollte dabei zusehen, wie ein Kind bei lebendigem Leib verbrannte. Er überschüttete mich ab der Hüfte mit Benzin und zündete mich an. Drei Tage später fand mich jemand bewusstlos in einem Müllcontainer.

Ein Jahr lang lag ich im Krankenhaus und hatte 30 Operationen, um wieder wie ein kleines Mädchen auszusehen. Als ich entlassen werden konnte, flehte ich die Krankenschwestern an, mich nicht zurück zu meiner Familie zu schicken. So überliessen sie mich dem Mann, der mich im Müll gefunden hatte.

Leben im Rotlichtmilieu

Ich war 14 Jahre alt und innerhalb eines Jahres wurde aus dem Mann, bei dem ich lebte, mein Zuhälter. Ich musste nicht nur für ihn anschaffen gehen, sondern ihm auch Drogen besorgen und wurde mehrfach dabei erwischt. Doch egal, wem ich meine Geschichte erzählte, niemand hörte zu. Als ich 17 war, kam mein Zuhälter ins Gefängnis. Inzwischen war auch ich drogenabhängig. Und weil ich nichts gelernt hatte, arbeitete ich als Stripperin.

Ich bekam drei Kinder von drei verschiedenen Männern, doch wegen meiner Sucht schaffte ich es nicht, meine Kinder zu versorgen. Als meine älteste Tochter vier Jahre alt war, wurden mir alle Kinder weggenommen und mit ihnen jegliche Hoffnung. Ich war am Ende, ich konnte nicht mehr und wollte Schluss machen. Mit einer Flasche Tequila und einer Pistole fuhr ich an einen See. Ich betrank mich und feuerte einen Schuss ins Wasser. Dann setzte ich die Waffe an meine Schläfe und drückte ab. Drei Mal. Doch es geschah nichts. Da keimte in mir die leise Hoffnung auf: Was, wenn doch alles anders werden kann?

Der Versuch, neu anzufangen

Ich fuhr ins nächste Krankenhaus und machte einen Entzug. Ich wollte wirklich aufhören mit Drogen, doch es klappte wieder nicht. Wieder daheim setzte ich mir vor dem jeden Morgen einen Schuss und trank eine halbe Flasche Tequila, bevor ich aufstand.

Dann besuchte mich meine fünfjährige Tochter. Wir sahen uns das erste Mal seit vielen Monaten. Ich war überglücklich. Sie erzählte, dass sie Jesus kennengelernt hatte, dass er auch mir helfen könne, weil für ihn nichts zu schwer sei. Aber ich tat das ab. Ich glaubte nicht daran, dass Gott sich für mich interessieren könnte und sagte, ich wolle nicht über ihn reden. Doch meine Tochter bestand darauf und erzählte mir von Gottes Liebe, seiner Gnade und Vergebung. Dass er immer da sei, selbst wenn alle anderen weg sind.

Begegnung mit Gott

Ihre Worte liessen mich nicht los. Wieder alleine, wandte ich mich an Gott und sagte: «Wo warst Du in all dem? Warum hast du das zugelassen?» Und Gott antwortete. Plötzlich lief mein Leben wie ein Film vor mir ab. In den verschiedenen schrecklichen Situationen zeigte mir Gott, dass er immer da war und mit mir gelitten hat. Mit sanfter Liebe berührte er mein Herz und sprach ganz deutlich zu mir: «Ich liebe dich, du bist meine Tochter.» So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich holte alle meine Drogenutensilien, legte sie vor Gott und schrie: «Gott, wenn du mich wirklich liebst, dann verändere mich, ich kann so nicht weiter leben!»

Am nächsten Morgen griff ich instinktiv zu Flasche und Nadel, aber etwas hielt mich davon ab. Zum ersten Mal seit 20 Jahren realisierte ich, dass ich das nicht brauche. Jesus hatte wirklich in mein Leben eingegriffen! Von da an wusste ich, dass ich nie mehr die Person sein werde, die ich vor dieser Begegnung war. Und so war es. Gott hat mich komplett frei gemacht und geheilt.

Heute habe ich eine Beziehung mit Jesus. Ich habe meine Kinder wieder bekommen. Ich habe einen guten Mann gefunden. Und ich habe es geschafft, den Menschen zu vergeben, die mich missbraucht haben. Gott hat mein Herz weich gemacht und mir die Bitterkeit und Härte genommen. Er hat mich wirklich neu gemacht. Gott kann eingreifen, ganz gleich wie tief man gesunken ist. Wie es in Jesaja, Kapitel 61, Vers 3 steht, schenkt er uns Schönheit statt Asche. Wenn wir zu Gott rufen, wird er uns helfen. Nichts ist zu gross für unseren Gott!


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Datum: 28.10.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / godreports.com

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