Ex-Satanist wird Pastor

«Ich liebte es, wenn Leute Angst vor mir hatten»

«Mein ganzes Leben lang habe ich Menschen gehasst – wen ich nicht gebrauchen konnte, bedeutete mir nichts.» Brians Leben ist von Hass, Drogen und Gewalt geprägt. Dreimal landet er wegen verschiedener Delikte im Gefängnis – bis er irgendwann merkt: So will ich nicht weiterleben! Und dann lernt er Jesus kennen…
Ex-Satanist Brian
Seine Mutter betete 33 Jahre lang für Brian.
Brian mit Armtattoo «Set free» (Frei)

Bereits als kleiner Junge mit schiefen Zähnen ist Brian ein leichtes Mobbing-Opfer. Dann wird er von seinem Vater körperlich und psychisch missbraucht. Der Hass gegen seinen Vater, gegen die anderen wird immer grösser. In der fünften Klasse beginnt er, zu stehlen und Streit zu suchen. «Du bist nichts wert», «Du wirst es zu nichts bringen», «Du kommst in die Hölle» sind Sätze, die er in der Schule und in der Kirche hört. Einzig seine Mutter  ist anders. Sie sagt ihm immer wieder: «Egal, was du tust, du kannst meine Liebe nicht loswerden.»

Der Spiess dreht sich um

Als er dann neue Freunde an der Schule findet, die ihm den Rücken decken, ändert sich alles. «Sie setzten sich für mich ein und jetzt drehte sich der Spiess um. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mir sagte: 'Jetzt bin ich dran.'» Bald darauf ist Brian drogenabhängig und verkauft Marihuana und Pornografie an Schulen. Einbrüche – auch in der Kirche – und Vandalismus sind sein Leben. «Ich liebte es, wenn Leute Angst vor mir hatten.»

Mit 14 landet er erstmals bei der Polizei – sein eigener Vater zeigt ihn wegen Drogenhandel an. Doch seinen Lebensstil gibt er nicht auf. Mit 18 – seine Eltern haben sich mittlerweile scheiden lassen – landet er bei einer Polizeioperation im Gefängnis. Er wird für schuldig erklärt, in 250 Häuser eingebrochen zu sein. Zehn Jahre Haft liegen vor ihm. Und in dieser Zeit beginnt er ein neues Hobby: Satanismus. Die Drogen helfen ihm dabei, dämonische Mächte zu rufen. «Die Angst in den Augen derer zu sehen, die wussten, in was ich da involviert war, selbst die Wächter – das war gut für mein Ego!»

Er kommt frei, doch als seine Freundin fremdgeht, bricht er in das Haus des Liebhabers ein und schiesst auf ihn. Der Mann überlebt, aber durch einen Hinweis von Brians Mutter kann die Polizei ihn festnehmen. Brians Mutter berichtet heute: «An dem Punkt entschied ich, dass ich nichts mehr für ihn tun konnte. Ich konnte nur noch beten, das war das einzige, was mich durchtragen konnte.»

Auf der Suche nach Hilfe

Zum dritten Mal hinter Gittern, diesmal zwölf Jahre. Doch nichts ändert sich. Als er wieder freikommt, fällt er in eine neue Abhängigkeit: Meth. Und erneut landet er im Gefängnis. «Ich war in meinen 40ern und ich wollte einfach nicht mehr leben. Ich wusste, dass ich verantwortlich für alles war.» Er möchte endlich von den Drogen wegkommen und wendet sich unbewusst an ein christliches Programm.

«Man brauchte eine Bibel, um die Hausaufgaben zu machen, und ich dachte nur: Oh Mann. Bei den Hausaufgaben musste man Lücken aus der Bibel ausfüllen. Und während ich das ausfüllte, sah ich diesen Vers aus Psalm 51, Vers 9: 'Reinige mich von meiner Sünde – so wie der Priester dies mit einem Ysopbüschel tut – , dann bin ich wirklich wieder rein. Wasche meine Schuld von mir ab, dann werde ich weisser sein als Schnee.' Das haute mich um, denn es war Wort für Wort, was wir bei den okkulten Reinigungs-Ritualen machten.» Jetzt ist Brians Interesse geweckt. Statt nur Lücken auszufüllen beginnt er, bewusst zu lesen, was in der Bibel steht. Und wird immer mehr davon erfüllt.

Wahre Liebe: 33 Jahre gebetet

Einige Wochen später soll er jemandem schreiben, der durch seine Abhängigkeit verletzt wurde. Er schreibt seiner Mutter – und sie antwortet mit einem 13-seitigen Brief. «Ich musste weinen, denn ich merkte, dass ich mein ganzes Leben lang meine Mutter verletzt hatte. […] Sie sagte mir, dass sie für mich gebetet hatte, seit ich abgedriftet war. Das war der Hammer: 33 Jahre lang hatte meine Mutter mich nicht aufgegeben. Das ist wahre Liebe, das ist die Liebe von Jesus.» Doch kann Jesus ihm vergeben, nach all dem, was er getan hat? Der Gefängnisseelsorger erklärt ihm: «Gott entscheidet sich, dir zu vergeben und zu vergessen.»

Und so lässt er den Satanskult hinter sich und nimmt im Januar 2009 Jesus in sein Leben auf. Als er 2010 entlassen wird, sucht er seinen Vater auf und bittet ihn um Vergebung. «Und er sagte zu mir: 'Brian, ich liebe dich und ich bin stolz auf dich!' Diese Worte hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie gehört…»

Heute ist Brian glücklich verheiratet und arbeitet als Pastor. Er möchte Gottes Liebe anderen weitergeben, insbesondere denjenigen, die so verloren sind, wie er es mal war. «Ich möchte ein Bild der Hoffnung sein für jeden, aber besonders für die, die in Kriminalität verstrickt sind, Ex-Häftlinge, Verletzte, Manipulierte, Leute, die aus Drogen herausgekommen sind. Denn ich möchte, dass sie dasselbe finden, was ich gefunden habe: Ich möchte, dass sie Jesus finden!»

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Datum: 29.06.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN

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