Ehemalige LGBT-Aktivistin

«Es war eine Zeitverschwendung»

Jahrelang wirkte die homosexuelle Val Kalende als LGBT-Aktivistin. Dem Glauben ihrer Eltern drehte sie den Rücken. Sie sprach immer wieder von Freiheit und Wahrheit im Bezug zur LGBT-Bewegung. Doch heute sieht sie die Dinge etwas anders.
Val Kalende im Jahre 2012
Val Kalendes neuer Look

Aufgewachsen ist Val Kalende als Pastorentochter in einer pfingstlerisch christlichen Familie Ugandas. Doch schon bald konnte und wollte sie ihre homosexuellen Gefühle nicht mehr unterdrücken und wurde 2007 zur LGBT-Aktivistin. Sie reiste durch die ganze Welt, um sich für die Rechte der LGBT-Community einzusetzen. In ihrem Heimatland drohten ihr aber bald Haftstrafen, da 2014 in Uganda Gesetze gegen Homosexualität in Kraft traten. So beantragte sie Asyl in Kanada und arbeitete dort für die Menschenrechtsorganisation «International Gay and Lesbian Human Rights Commission».

Unverständnis statt Vertrauen

Doch wie kam es, dass sie ihrem Kindheitsglauben überhaupt den Rücken kehrte? Es war keine spontane Entscheidung, sondern eine Sache, mit der sie über Jahre hinweg «gekämpft» habe. «Ich las oft meine Bibel, insbesondere Verse über Homosexualität und Ehe, aber mein Herz war verhärtet. Stattdessen fragte ich Gott Dinge wie: 'Wenn es dein Design für mich ist, keine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben und wenn die Ehe zwischen Mann und Frau bestehen soll, warum habe ich dann gleichgeschlechtliche Neigungen?' Heute verstehe ich, dass ich meine Gespräche mit Gott nicht so hätte angehen sollen…»

Sie sagt heute, dass sie Gott hätte vertrauen sollen, obwohl sie nicht auf alles eine Antwort hatte. «Ich hätte mich Gott so nähern sollen: 'Herr, ich habe nicht auf alles eine Antwort, aber ich vertraue und glaube deinem Wort. Deine Absicht ist nicht, mir weh zu tun oder mich daran zu hindern, das Leben zu geniessen. Deine Absicht ist es, mich zu bewahren; und mir nicht das Leben meiner Wahl zu geben, sondern das Leben, das ich deiner Liebe nach verdiene.'»

Die Wahrheit macht frei

Noch 2016 schrieb sie in der Huffington Post, dass sie immer für die Rechte der LGBT-Community kämpfen würde, da «ich immer an die verändernde Macht der Wahrheit geglaubt habe, denn die Wahrheit, so sagen sie, macht uns frei».

Genau dies hat sie jetzt erlebt – aber anders, als sie noch vor zwei Jahren dachte. «Der Feind hatte geplant, meine Identität zu verlagern und letztlich zu zerstören», schreibt sie auf ihrer Facebook-Seite. Doch: «Gott hatte einen Plan, einen guten Plan. Wenn ich sehe, wie weit Gott mich gebracht hat, dann macht es heute Sinn, zu glauben, dass Gott seine Augen auf mir hatte. Er wartete auf mich. Er hat mein Frausein bewahrt. Er hat nie aufgehört, mich zu lieben. Er kannte mich mit Namen. Er hat nie aufgehört, mich zurück zu seinem Zweck zu rufen.»

«Heute ekelt mich Homosexualität an»

Die Veränderung der letzten Jahre liege hauptsächlich an der «Macht einer betenden Familie», so Kalende. Die junge Frau begann im vergangenen Jahr, Predigten des ugandischen Pastors Bugingo gegen Homosexualität zu hören. «Ich hasste ihn, weil er gegen Homosexualität predigte. Aber aus irgendeinem Grund hörte ich ihn immer wieder…», so Kalende in einer Fernsehsendung von Bugingos Gemeinde. Nach und nach verstand sie, dass sie falsch lag – und Gott arbeitete in ihrem Herzen. «Ich war zuvor an den Punkt gekommen, an dem ich versucht war, meine Brüste abnehmen zu lassen. Ich wollte ein Mann sein, ich hatte es satt, eine Frau zu sein… Heute ekelt mich Homosexualität an. Ich habe das Gefühl, dass es eine Zeitverschwendung war, Lesbe zu sein.»

Heute sagt sie, dass sie nicht mehr LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) ist, sondern TBGL: Transformed by God's Love (Durch Gottes Liebe verändert). Sie bereut ihren Einsatz für die LGBT-Community und hofft, dass viele Menschen die Gnade und Liebe Jesu finden, so wie sie. Erst kürzlich schrieb sie an ihre früheren Freunde: «Liebe LGBT-Bewegung: Ich habe Leben, Wahrheit und Gnade gefunden. Mein Gebet ist, dass Ihr das gute Leben findet, das ich habe. Ihr alle seid für mich zum Grund der Fürbitte geworden. (…) An die Pastoren, mit denen ich mich gestritten habe: Es tut mir leid! An die Politiker, mit denen ich einen gewaltvollen Krieg der Worte führte: Es tut mir leid! An die alte und junge Generation dieses Landes: Es tut mir leid! An meinen Vater und Schöpfer: Es tut mir leid. An mich selbst: Es tut mir leid! Ich habe Frieden mit mir selbst, weil mir vergeben wurde und ich für immer befreit wurde. Psalm, Kapitel 51, Vers 17»

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Datum: 29.08.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN / pulselive.ug

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