Monoskifahrer Christoph Kunz

«Ich habe Gottes Führung und Schutz schon oft gespürt»

Die kommende Olympia-Saison ist für den Profi-Sportler und Paraplegiker Christoph Kunz «eigentlich wie jede andere auch». Wie sich der Berner Oberländer vorbereitet, wie er Gott erlebt und wie er sein Material weiterentwickelt berichtet er im Interview mit SRS Pro Sportler.SRS Pro Sportler: Für dich als Wintersportler steht die Olympia-Saison vor der Tür. Welches Fazit ziehst du nach deiner Vorbereitungszeit im Sommer? Christoph Kunz:
Christoph Kunz ist seit über 10 Jahren Profi-Sportler.
Christoph Kunz

Ich habe sehr gut trainiert und fühle mich gut. Beim Leistungstest habe ich zudem sehr gute Werte erreicht. Die Wettkampfsaison kann also kommen. Einen Unterschied zwischen einer Olympiasaison und einer «normalen» gibt es eigentlich nicht. Trotzdem stehen die Paralympics im März für mich schon jetzt im Fokus. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg.

Wie blickst du in die Olympia-Saison?
Nachdem ich vor zwei Jahren das Material gewechselt habe, brauchte ich relativ lange, bis die Abstimmung gepasst hat. Die Leistungskurve hat aber immer nach oben gezeigt und mit dem Weltmeistertitel in der vergangenen Saison habe ich diesen Trend auch bestätigen können. Für diese Saison hoffe ich natürlich, dass es so weiter geht…

Welchen Platz nimmt in der Vorbereitungszeit dein christlicher Glaube ein?
Der christliche Glaube ist ein wichtiger Teil in meinem Leben, egal ob im Sport oder im Alltag. Ich versuche, die christlichen Werte auch im Sport zu leben. In der Vorbereitung habe ich Gottes Führung und Schutz schon oft gespürt. Das gibt mir auch Bestätigung für meinen Weg als Sportler.

Seit wann trainierst du auf dem Schnee?
Das Schneetraining hat Ende August begonnen. Die Trainingskurse dauern normalerweise zwischen vier Tagen und zwei Wochen.

Wie sieht ein «Schneetag» konkret aus?
Vor allem im Sommer heisst es, früh aufzustehen. Im August stehen wir bereits um 6 Uhr an der Gondelbahn. Anschliessend Training auf dem Gletscher bis 10.30 Uhr, Mittagessen, Konditraining, Physio, Videoanalyse, Nachtessen…

Wie gestaltest du dein Profi-Sportler-Leben mit deiner Familie?
Im Sommer kann ich meine Abwesenheiten vom Winter ein wenig kompensieren. Ich trainiere normalerweise am Morgen. So habe ich am Nachmittag Zeit für die Familie. Ausserdem haben wir in den letzten drei Jahren  im Herbst eine Wohnung in Saas Fee gemietet. So konnte mich die Familie jeweils in die Trainings begleiten. Ansonsten bin ich froh, dass mich meine Frau Stephanie in allen Belangen unterstützt. Nur so ist es möglich, dass ich als Profi-Sportler unterwegs sein kann. Ihr verdanke ich sehr viel!

Was muss beim Material abgestimmt werden, damit du für den Winter bereit bist?
Das Material entwickelt sich immer weiter. In den letzten Jahren habe ich vor allem an der Dämpfung viel ausprobiert. Inzwischen bin ich nahe am Optimum. In diesem Herbst habe ich zudem intensiv die neuen Riesenslalom-Ski getestet, da auf diesen Winter das Reglement geändert hat.

Zur Person

Christoph Kunz ist in Frutigen zusammen mit drei Brüdern aufgewachsen. Der Sport war schon in seiner Jugend ein wichtiger Teil in seinem Leben. Im Juni 2000 verunfallte er mit seinem Motorrad, seither ist er vom fünften Brustwirbel abwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Der Sport ist aber heute noch ein wichtiger Teil seines Lebens. Als Behindertensportler konnte er bereits viele Erfolge feiern, unter anderem gewann er an den Paralympics 2014 in Sochi im Riesenslalom. Ein Überblick über alle Erfolge ist auf der Webseite von Christoph Kunz zu finden.

Zur Webseite:
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SRS Pro Sportler

Weitere Informationen:
Sportlergottesdienst

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Datum: 18.12.2017
Autor: Andrea Jenzer
Quelle: SRS pro Sportler

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