Konzert von Bernarda Brunovic

A Voice of Germany in Ittigen

Wer die «Blind-Audition» bei «The Voice of Germany» gesehen hat, wird sie wohl nie mehr vergessen. Bernarda Brunovic hat die Jury mit ihrem souligen Gospel-Gesang so berührt, dass schlussendlich alle vier Parteien für sie stimmten. Ihre angeborene Sehbehinderung gab den Begegnungen eine unbeschreibliche Tiefe.
Bernarda (25) aus Dietikon ZH bei «The Voice of Germany»
Bernarda Brunovic mit Martin Jufer am Flügel
Bernarda Brunovic bei den Battles von «The Voice of Germany»

Nun konnte man die begnadete Sängerin mit furioser Stimme am Samstag, den 23. November hautnah in der Reformierten Kirche Ittigen erleben – Vorweihnachten vom Feinsten.

Felsenfest trotz Unsicherheiten

Man schliesse seine Augen, horche den Umgebungsgeräuschen, probiere sie einzuordnen, sich zu orientieren. Und dann stelle man sich vor, auf einer Bühne zu stehen und ein Konzert zu geben.

Es ist alles andere als selbstverständlich, wieviel Selbstvertrauen diese junge Frau hat, um vor Publikum zu stehen und selbstoffenbarend und inbrünstig ihre Lieder zu singen – sie ist seit Geburt blind.

Das erklärt auch die Liedauswahl von felsenfestem Glauben wie dem «The Rock That Doesn't Roll» von Larry Norman.

Weisse Pflanze in schwarzer Erde

Ihre Klangfarbe passt hervorragend zu Blackmusic. So startete Bernarda Brunovic aus Dietikon das Konzert auch mit Donny Hathaways 70er Soul-Gospelnummer «Thank You Master (for my soul)». Bereits dieses Lied liess ihre Stimmgewalt ausgezeichnet zur Geltung bringen.

Ganz natürlich beherrscht sie, tiefste wummernde Töne bis hin in die höchsten Höhen, die Glasscheiben zerbersten könnten, zu singen. Gleichzeitig spielt sie mit diesen Klängen und experimentiert manchmal virtuos. «Ich bin wie ein weisses Pflänzchen, das in schwarze Erde gepflanzt wurde und nun weiterwächst», meint die Sängerin mit Soultimbre gegenüber Livenet.

Der versierte Tastenspieler Martin Jufer begleitete das Gesangstalent auf höchstem Niveau, groovte zu Soul-und Gospelliedern oder entlockte dem Flügel sphärische Klänge bei Balladen. Teilweise wurde das Duo durch einen Perkussionisten mit Djembe verstärkt.

Für die Zugabe «How great Thou art» hatte der Tastenmann extra den Gast Cedric Bovet zur Untermalung engagiert. Dies war eine Überraschung für die Sängerin und besonders speziell, als sie plötzlich aus dem Hintergrund Saxophon-Töne zur eigenen Stimme entdeckte.

Eindringliche Botschaften

Nicht nur zu ihrem Gesang gehört die Verspieltheit, sie ist ein auffälliger Wesenszug von Bernarda Brunovic. Sie hat eine kindliche Art behalten, lacht oft und spricht so unmittelbar, dass die Aussagen direkt ins Herz treffen. Sei es über die innige Beziehung zu ihrem Gott oder auch über ernste Themen wie das jüngste Gericht oder Versuchungen.

Eines ihrer grossen Anliegen ist, die Menschen zum Glauben zu motivieren, ihnen die Beziehung mit Gott schmackhaft machen – und das besonders durch Gesang und Musik. Dennoch macht sie es auch mit Worten und dies nicht geizig. Praktisch nach jedem Lied erzählte sie eine Anekdote oder Gedanken dazu.

Die Stimme – the Voice: Stand heute

«So, in wenigen Momenten geht's los. Freu mich schon riesig darauf, jetzt einfach nur einen kühlen Kopf und ein heisses Herz bewahren. Ein ganz herzliches Dankeschön an @naomivandooren für die wunderbare Zeit im Vokal-Coaching, und für all die ermutigenden und konstruktiven Worte. Naomi, you rock!!», postete die begnadete Sängerin vor dem legendären Auftritt bei der fünfköpfigen Jury auf Facebook.

Und Tränen flossen nicht nur, weil sie mit ihrer natürlich-kindlichen Art den Seelenkern berührte, es blitzte auch ein Stück ihrer schwierigen Lebensgeschichte als Sehbehinderte auf. Sie hat 33 erfolglose Augenoperationen hinter sich.

Das Jury-Mitglied und Sänger Mark Forster beschrieb den Moment so, dass es einer dieser historischen Ausnahme-Situationen gewesen sei, wo jeder im Saal spürte, dass gerade etwas ganz ganz Besonderes passierte…

Dann, beim «Battle», kämpfte sie im Team von Patrick Kelly, einem gläubigen Familienmitglied der Kelly Family, gegen die Gospelstimme von Laura Neels und gewann auch dort. Da sie sich gut mit der Konkurrentin verstand, lautete ihr Kommentar: «Ich wusste auch tief in mir drin, dass der Abend für uns beide gut ausgehen wird.» Und Laura Neels wurde noch in letzter Sekunde durch den «Steal Deal» ins Rennen zurückgeholt.

Der Traum geht weiter. Backstage erzählte sie am Freitag, wie aufregend die Umstände damals waren; sie selber schwerkrank, ihre Schwester hochschwanger hinter den TV-Kulissen, und jeweils treu an ihrer Seite: Vater und Mutter Brunovic.

The Voice of Dietikon singt weiter

Drei Eigenkompositionen gab sie beim Konzert auch zum Besten. Zusätzlich mit weiteren Liedern durchsetzt, konnte ihr erstes Album gekauft werden. Sie ist gerührt und stolz zugleich auf ihr eigenes Erstlingswerk.

Bei Konzertende zollte das Publikum mit Standing Ovations und tosendem Applaus dem Ausnahmetalent vollen Respekt und zeigte, wie sehr es diese Sternstunde in der Vor-Adventszeit schätzte.

Ein Dankeslied bildete entsprechend zum Anfang auch den Schluss, das «Mama said thank you», wozu Bernarda Brunovic nochmals betonte, wie dankbar sie für alles ist, was sie heute erleben darf und diese Momente auch geniesst.

Am Sonntag, 9. Dezember 2018 findet im Fernsehen auf SAT.1 das Halbfinale von «The Voice» statt, eine Woche später, am 16. Dezember, wird dann nach dem Finale «The Voice of Germany» 2018 gekürt. Es darf mitgefiebert werden.

Zum Blind Audition-Auftritt:
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Datum: 29.11.2018
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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