«Goliath ist für mich weniger erschreckend, als er für David war», lacht Maeir am Telefon. Bei Ausgrabungen zwischen Jerusalem und Ashkelon stiessen er und sein Team auf einen Goliath-Artefakt. «Wir graben in der Region Tell es-Safi in Israel. Hier lag Gath, die Ortschaft der Philister», erklärt der Archäologe. Laut dem biblischen Text aus 1. Samuel 17 ist das die Heimatstadt Goliaths. Maeir: «Die Philister hatten eine einmalige Kultur, und sie kamen aus der Gegend des alten Griechenland.» Die Philister bekämpften die Juden. Bis zum Showdown zwischen David und Goliath. Und genau auf diesen Goliath fand Maeir einen Hinweis: auf einer Tonscherbe. Maeir: «Dort sind Buchstaben drauf. In einer alten Schrift sind zwei Namen eingeritzt. Der eine ist sprachlich vergleichbar mit dem, was in der damaligen europäischen Sprache der Philister wohl „Goliath“ hiess.» Ein Hinweis also auf den kämpfenden Riesen. «In dem Zeitraum, in dem sich der biblische Kampf von David gegen Goliath abspielte (also ums Jahr 1000 v. Chr.; Anm. d.Red.), lebten in Gath tatsächlich Menschen mit einem solchen Namen.» Wirklich entdeckt worden ist Goliath damit aber nicht. Professor Maeir lacht: «Ich kann nicht sagen, dass wir Goliath gefunden haben. Das kann ich erst, wenn ich einen Kopf mit einem Stein drin finde. Aber es muss ein grosser Kopf sein.» Die Inschrift bewertet der Professor von der Bar-Illan-Universität aber als «eine sehr gute Hintergrundinformation» zur Geschichte von Goliath ein. Maeir wird in diesem Jahr seine Ausgrabungen fortsetzen. Weiterführende Links:Der Showdown
Kopf mit einem Stein drin...
Die Goliath-Ausgrabung
Die Goliath-Erzählung
Bar-Illan-Universität
Datum: 27.02.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch