Altes römisches Bad liefert Hinweis

Speiste Jesus hier 5'000 Menschen?

Bethsaida gehört zu den bekannteren Ortschaften in der Bibel. Hier speiste Jesus 5'000 Menschen. Aus diesem Ort kommen zudem nicht weniger als drei Apostel: Petrus, Andreas und Philippus. Ein altes römisches Bad gibt nun Hinweise auf den genauen Standort des ursprünglichen Bethsaida.
Römisches Bad am Ufer des Sees von Galiläa

Am Nordufer des Sees von Galiläa gräbt der Archäologe Dr. Mordechai Aviam seit längerer Zeit zusammen mit dem «Kinneret College», das dem «Sea of Galilee's Institute for Galilean Archeology» angehört. «Dieser Ort kommt in Frage, als Bethsaida bestimmt zu werden. Insgesamt haben wir aktuell noch drei Kandidaten.»

Ausgerechnet ein römisches Bad könnte der Schlüssel zur Identifizierung sein. «Das Badehaus deutet darauf hin, dass hier eine Stadt war. Leute bauten hier öffentliche, kommunale Strukturen.» Auch wenn an dieser Stelle noch nicht so viel ausgegraben worden sei, könne dieser Fund als Hinweis verstanden werden, dass es sich um Bethsaida handeln könnte.

Nach Augustus-Tochter benannt

«Josephus Flavius, der jüdische Historiker aus dem ersten Jahrhundert, lehrt, dass König Philippus, der Sohn von Herodes dem Grossen, vom Golan bis Damaskus regierte. Und er entschied, aus Bethsaida eine Stadt zu machen, namens Julias, nach dem Namen der Tochter des Eroberers Augustus», erklärt Aviam.

Forscher gehen davon aus, dass Jesus nahe der Fischerstadt Bethsaida die Speisung der 5'000 vornahm.

Gefunden wurden auch zwei Münzen, darunter eine silberne des Eroberers Nero aus dem Jahr 65 oder 66.

Kirche und Zuckerfabrik

Laut Aviam würden zudem die Dachziegel und andere Hinterlassenschaften auf eine byzantinische Kirche hindeuten, die im 7. Jahrhundert dagestanden habe. Sie sei zu Ehren der drei Apostel gebaut worden. «Christen nannten den Ort damals immer noch Bethsaida, auch wenn zu diesem Zeitpunkt nur diese Kirche da stand.»

In einer Schicht, die auf das 13. Jahrhundert zurückgeht und mit den Kreuzfahrern in Verbindung gebracht wird, war unter anderem eine Zuckerfabrik zu finden. Weitere Grabungen dürften nun in den nächsten Jahren näheren Aufschluss bringen in den Ort, an dem womöglich einst drei der zwölf Apostel lebten.

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Datum: 24.08.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / CBN

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