Brainerd kämpfte um Liebe für die Indianer

Wenn Liebe Opfern bedeutet, dann liebte Brainerd sehr. Wenn Liebe jedoch tief empfundenes Mitgefühl bedeutet, dann kämpfte Brainerd darum, mehr zu lieben, als er es tat. Manchmal durchströmte ihn Liebe. 18. September 1742: »Fühlte Erbarmen mit den Seelen und trauerte, dass ich nicht mehr davon fühlte. Mehr als sonst fühle ich Freundlichkeit, Sanftmütigkeit, Erbarmen und Liebe gegenüber der ganzen Menschheit« (S. 181). 26. Dezember 1742: Fühlte im Gebet Liebe und Zärtlichkeit, besonders für meine schlimmsten Feinde schie n ich mit gaer Seele Liebe zu empded ich konnte mit sehr viel Mitgefühl und Leidenschaftlichkeit für Fremde und Feinde Gottes beten« (S. 193). Dienstag, 2. Juli 1745: »Fühlte fast den ganzen Vormittag im Gebet, wie mein Herz zu Gott gezogen wurde – besonders während ich ritt. Und abends konnte ich wegen dieser armen Indianer nur noch zu Gott schreied nachdem ich zu Bet gegage n warehte ich für sie zu Gott, bis ich einschlief. Oh, ›gesegnet sei Gott, dass ich beten darf!‹« (S. 302).

Doch zu anderen Zeiten schien er gar keine Zuneigung und gar kein Mitgefühl ihre Seele zu emp den. Er sagt, dass er sich schuldig fühle, weil er nicht leidenschaftlicher und sehnlicher für die Errettung der unsterblichen Seelen bete (S. 235). 2. November 1744: »Gegen Mittag ritt ich zu den Indianern, und auf dem Weg fühlte ich überhaupt nichts für sie, ich befürchtete sogar, gar nichts zu ihnen sagen zu können« (S. 272). Also kämpfte Brainerd mit dem Auf und Ab der Liebe in seinem eigenen Herzen. Er empfand Liebe, sehnte sich aber so sehr danach, mehr lieben zu können.

Fortsetzung: Standhaft im Leid

Datum: 26.02.2008
Autor: John Piper
Quelle: Standhaft im Leiden

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