«Inkompatibel mit Werten»

Kuba: Christen lehnen gleichgeschlechtliche Ehe ab

Leiter von 20 evangelischen Denominationen in Kuba haben in einer offiziellen Erklärung ihre Position gegenüber der Verankerung der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Verfassung bekräftigt. Sie fordern auch ein Mitspracherecht im Verfassungsprozess.
Internationaler Tag gegen Homophobie in Kuba
Leiter von evangelischen Denominationen in Kuba

Sie sind überzeugt, dass ein entsprechender Vorschlag innerhalb der Verfassungsreform «völlig inkompatibel mit dem Denken der Väter unseres Landes» ist. Unterzeichnet wurde das Dokument unter anderem von den Assemblies of God, den Baptistenvereinigungen, der Evangelischen Liga von Kuba, der Methodistenkirche und den Freien Baptisten.

Familie ist «Institution Gottes»

Die Erklärung wurde auf den sozialen Medien der beteiligten Bewegungen verbreitet und definiert die Familie als «eine göttliche Einrichtung, die Ehe als exklusive Einheit zwischen einem Mann und einer Frau begründet».

Die Denominationen berufen sich dabei nicht nur auf die Bibel, sondern auch auf die Geschichte und die Werte ihres Landes: «Der Vorschlag der Ehe unter Gleichgeschlechtlichen basiert auf der Gender-Ideologie und ist völlig inkompatibel mit der Geschichte, den kulturellen Werten und dem Denken der Väter unseres Landes. Seine Einrichtung als staatliche Politik würde die Rechte der Kinder, die verantwortungsvolle Ausübung von Elternschaft und weitere elementare Rechte verletzen.»

Gegen das Etikett «homophobisch»

Die Leiter verwahrten sich jedoch gegen das Etikett «homophobisch» und betonten, dass sie Homosexuelle weder fürchten noch ablehnen: «In der Erfüllung des Auftrags Gottes lieben wir sie, beten für sie und predigen ihnen das Evangelium.» Im Dokument halten sie fest, dass «die Liebe Gottes allen menschlichen Wesen gilt, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und ihrer politischen oder religiösen Ideologie. Sie will ihr Leben erneuern und verändern, wenn sie durch den Glauben an Jesus Christus umgekehrt sind.»

Öffentliche Stimme gefordert

Die kubanischen Evangelischen verlangen, dass sie «als integrierter Teil der Bevölkerung ihre Besorgnis ausdrücken und eine öffentliche Stimme zum allgemeinen Wohl» erheben dürfen. Neben dem Thema der gleichgeschlechtlichen Ehe bringen sie alternative Vorschläge zum Artikel 15, der sich mit dem Recht zum Landerwerb befasst, als auch zum Recht auf Gottesdienst. Sie erwarten, dass die neue Vefassung «völlige Religionsfreiheit» auf Kuba garantiert und bringen ergänzende Begriffe wie «Gewissensfreiheit» in die Diskussion. In zwei neuen Paragraphen sollen die Behörden verpflichtet werden, sich «nicht in das interne Leben religiöser Gemeinschaften einzumischen» und sie nicht durch andere Organisationen zu kontrollieren.

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Datum: 10.10.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet /Evangelical Focus

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