Bermuda nimmt Recht auf Homo-Ehe zurück
Bermuda ist nicht nur ein Dreieck und nicht nur bekannt durch seine Shorts, sondern auch durch sein subtropisches Klima und seine langen Sandstrände. Etwa 60'000 Menschen leben auf der Inselgruppe im Nordatlantik, gut 1'000 km vor der amerikanischen Ostküste, die zu den britischen Überseegebieten gehört.
Homo-Ehe spaltete Gesellschaft
Bermuda ist weitgehend autonom, nur wenige Bereiche – darunter die Aussenpolitik – werden direkt von der Regierung in London entschieden.
Am letzten Mittwoch hat Gouverneur John Rankin das «Recht auf Ehe» für gleichgeschlechtliche Paare durch ein «Recht auf Partnerschaft» ersetzt. Erst im letzten Jahr war die Homo-Ehe eingeführt worden und hatte die Gesellschaft gespalten. Jetzt nahm der Gouverneur das Recht auf Ehe zurück und unterzeichnete stattdessen den «Domestic Partnership Act 2017». Gleichgeschlechtliche Partner dürfen danach künftig beispielsweise im Todesfall erben und haben ein Recht auf die Rentenansprüche; ebenfalls können sie medizinische Entscheidungen für den Partner treffen. Die bereits geschlossenen gleichgeschlechtlichen Ehen behalten Gültigkeit.
Fairen Ausgleich schaffen
Der britische Aussenminister Boris Johnson, der sonst enorm für die Rechte Homosexueller eintritt, hatte «nach sorgfältiger Abwägung» entschieden, gegen das neue Gesetz keinen Einspruch einzuheben, wofür er von Politikern und «Menschenrechtsorganisationen» scharf kritisiert wurde. Der schwule Labour-Abgeordnete Chris Bryant nannte die neue Anordnung «ein sehr unangenehmes und sehr zynisches Stück Gesetzgebung».
«Mit dem neuen Gesetz wollen wir einen fairen Ausgleich zwischen zwei unversöhnlichen Gruppen in Bermuda schaffen», begründete Bermudas Innenminister Walton Brown den Schritt. «Wir stellen fest, dass die Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden kann und schützen gleichzeitig die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare.»
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Datum: 12.02.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Charisma News