Nepal im Wandel

Christen verbreiten Hoffnung

In Städten und Dörfern, auch in den Bergtälern dienen Christen Armen und Kranken. Die Gemeinschaft hat sich über die Jahre einen Platz im Staat erarbeitet.
Mädchen in Katmandu, Nepal

Die christlichen Gemeinden sind ein Lichtblick für das Land, das nach zehnjährigem Bürgerkrieg nicht zur Ruhe kommt. Am 27. Februar 2012 explodierte im Zentrum der Hauptstadt Katmandu eine Bombe. Ränkespiele im Parlament und lähmende Streiks erschweren den Alltag der Armen. Im politischen Patt um die Verabschiedung einer neuen Verfassung machen sich Hindus breit, die ihre Religion wieder zur Staatsreligion erhoben haben wollen.

Bis 2006 verstand sich Nepal als Hindu-Königreich; der Herrscher wurde auch als Gott verehrt. Am Ende des Bürgerkriegs musste der König abdanken und Nepal bestimmte sich als säkulare Republik. Dies kommt der kleinen, weiter wachsenden christlichen Minderheit zugute. Der Agitation militanter Hindus für eine Rückkehr zum alten System – sie fordern eine Volksabstimmung – halten die Christen ihre Gebete entgegen.

Nicht mehr wegzudenken

Das Versagen der Politiker, die Nepal auf eine neue Grundlage zu stellen und die Korruption zu bekämpfen haben, frustriert die Menschen am Himalaya. Die Justizreform ist in der Schwebe. Danny Punnose, Mitarbeiter der christlichen Organisation «Gospel for Asia» (GFA), betont jedoch, die christlichen Gemeinden gehörten heute zur Gesellschaft des Landes; sie seien nicht mehr wegzudenken.

Die Ungewissheit erschwere die Arbeit der Christen und mache im ganzen Land Angst, sagt Punnose. Doch wie auch immer die Verfassung ausgestaltet werde, erkennen laut dem GFA-Mitarbeiter mehr und mehr Leute an, dass die Kirche Christus praktisch darstellt, «indem sie Waisen und Armen und Bedrückten dient». Die Christen kümmerten sich um jene, die vom Rest der Bevölkerung vernachlässigt würden. Dies trage dazu bei, dass man die Kirche nicht mehr als etwas Fremdes sehe. Der christliche Anteil an der Bevölkerung nähert sich drei Prozent; die Hindus stellen noch etwa 75 Prozent.

Datum: 12.03.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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