Jesus und die Auffahrt

Wo sind «die Himmel»?

Die Frage «Wo ist der Himmel» zu beantworten, ist schwierig. Es gibt mehrere. Der Himmel ist nicht einfach «oben». Wo könnte er aber sonst noch sein? Wohin entschwand Jesus bei seiner Himmelfahrt?
Himmel


Der «Humanistische Pressedienst» schreibt: «Jesus ist angeblich seinerzeit von den Toten auferstanden und lebt in alle Ewigkeit weiter. Wer derart wundersame Behauptungen in die Welt setzt, sollte
dafür gute Argumente vorbringen können. Es gibt jedoch nichts dergleichen. Eine Auferstehung von den Toten widerspricht nach unseren Kenntnissen völlig den Naturwissenschaften. Es gäbe aber auch eine Alternative. Wenn wir beim Begriff Himmelfahrt bleiben wollen, warum feiern wir an diesem Tag nicht die Eroberung des Weltraums durch den Menschen? Die Himmelfahrten der Astronauten haben stattgefunden und sie sind ein Triumph der wissenschaftlichen Forschung und des technischen Fortschritts. Wir sollten Dinge feiern, auf die wir stolz sein können und nicht abstruse Geschichten, an die man nur glauben kann, wenn man Verstand und Vernunft suspendiert», so urteilt der Humanistische Pressedienst.

Raumfahrt und Himmelfahrt

Schon immer wurde versucht, Christi Himmelfahrt durch «wissenschaftliche Tatsachen» zu widerlegen. Wobei meistens die Raumfahrt als Vergleich herangezogen wurde. Mittels Computer rechnete man nach: Wenn Jesus damals mit Lichtgeschwindigkeit aufgefahren wäre, dann müsste er noch 718'000 Jahre unterwegs sein, um wenigstens bis zum Andromedanebel zu kommen.

«Habe Gott nicht gesehen»

Juri Gagarin war der erste Mensch im Weltall. Gagarin hatte nach seiner Landung sagen müssen: «Ich habe keinen Himmel, sondern nur das Weltall gefunden.» Das war vermutlich astreine atheistische Propaganda. Die Zeitung «Welt» schrieb dazu: «Als sicher gilt inzwischen, dass der Ausspruch, er sei ins Weltall geflogen, ohne dabei einem Gott zu begegnen, nicht von Gagarin selbst stammt.»

Viele Jahre nach ihren Flügen erinnerten sich sowjetische Kosmonauten an quasi mystische Erscheinungen. Erhebende Gefühle, über die sie erst nach Zusammenbruch der Sowjetunion sprechen konnten: «Ich sass in der Station am Bullauge und beobachtete. Wer weiss warum, sehr oft schien es mir so, als ob jemand mich von der Seite beobachtete. In jenem Augenblick war etwas. Und mir schien, dass irgendetwas Grosses mich beobachtete und schaute, wie ich das machte.»

Gott «mit dem eigenen Herzen suchen»

Oder eine andere Erfahrung: «Was das war, ist schwer zu sagen. Aber es war wirklich. Es war irgendeine gewaltige Vernunft des Weltalls.»

Konkreter wurde der russische Kosmonaut Georgij Gretschko: «Man braucht Gott nicht im Weltall zu suchen. Man muss nicht Gagarin zu Gott schicken – Gott muss man mit dem eigenen Herzen suchen.» Und über sein Verhältnis zu Gott verriet der ehemalige Raumfahrer: «Ich bin Gott einfach dafür dankbar, dass ich mich bewegen, atmen, mich an der Sonne erfreuen, einem freundlichen Menschen begegnen und mich mit ihm unterhalten kann. Dann sage ich: Herr, danke dafür!»

Dieser Himmel ist nicht sichtbar

Gott im irdischen Himmel oder Weltall zu suchen, ist unsinnig. Die Bibel erklärt, warum: «Gott wohnt in einem Licht, wo niemand Zugang findet», also weder ein Weltraumschiff, noch ein Fernrohr kann Gott sehen.

Natürlich stellten Barockmaler den Himmel der Himmelfahrt meist so dar, dass sich der Wolkenhimmel öffnete und dahinter der Himmel Gottes sichtbar wurde. Das sollte aus unseren Köpfen raus. Auch solche Vorstellungen: Ich kann mich gut an das Entsetzens einer alten Frau erinnern, als sie davon hörte, dass man mit Raumschiffen das All erkunden wolle. Sie meinte, das werde Gott nie zulassen, weil man damit in seine Sphäre eindringe.

Differenzieren

Die deutsche Sprache kennt nur einen Begriff für zwei verschiedene Dinge. Die englische Sprache kennt zwei Begriffe für Himmel. Damit ist immer eindeutig, von welchem Himmel man spricht. Mit «sky» bezeichnet man den sichtbaren Himmel, mit «heaven» den unsichtbaren. Der Himmel Gottes befindet sich in der für uns unsichtbaren Welt. Deshalb wird ein Astronaut im Weltall Gott nie sichtbar finden können.

Der Himmel und die Himmel

Wer den Begriff «Himmel» biblisch untersuchen will, der stösst auf eine merkwürdige Tatsache. Die Bibel gibt zwei Arten von Himmel an. Die eine nennt sie stets in der Mehrzahl «die Himmel», die andere Art setzt sie in die Einzahl «der Himmel». Im alten Testament betet Salomo beispielsweise: «Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel können dich nicht fassen, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.» Es gibt also mehrere Himmel (im Sinn von Dimensionen) und dann noch einen Himmel, welcher der Himmel dieser vielen Himmel ist.

Als Jesus auferstand, war er dem irdischem Raum nicht mehr unterworfen. Er ging durch verschlossene Türen und konnte gleichzeitig an verschiedenen Orten sein. Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard konnte darum sagen: «Jesus ist die ewige Gleichzeitigkeit Gottes.»

Als Jesus hinter der Wolke verschwand, tat er nur einen Schritt in die für uns unsichtbare Wirklichkeit der Himmel Gottes. Der Himmel ist nicht einfach «oben», sondern er umgibt uns von allen Seiten; er ist kein «oberer Raum», sondern der Hintergrund unseres Daseins.

Datum: 13.05.2021
Quelle: Jesus.ch

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