«Gott hat in meinen jungen Jahren über mich gewacht»
Als Tochter des legendären Schlagersängers Vic Damone aus den 1950er Jahren und der Schauspielerin Judy Rawlins wurde Victoria in die Unterhaltungsbranche hineingeboren. Ihre Kindheit war jedoch alles andere als glamourös, da die Karrieren ihrer Eltern oft für Abwesenheit sorgten.
Nach der Trennung von Damone und Rawlins waren die drei Mädchen hauptsächlich in der Obhut ihrer Mutter, die mit Süchten zu kämpfen hatte. Als Victoria acht Jahre alt war, nahmen die Probleme ihrer Mutter eine tragische Wendung – sie verstarb im Alter von 38 Jahren.
Kein Glanz im Glanz
«Ich bin die älteste von drei Mädchen, wir wurden alle in Beverly Hills, Kalifornien geboren. Meine Schwestern und ich sind uns sehr, sehr nahe. Wir lebten zwar bei unseren Eltern, aber sie liessen sich scheiden, als ich etwa fünf Jahre alt war, und dann zogen wir mit unserer Mutter nach Brentwood, Kalifornien und lebten drei Jahre lang bei ihr.»
Ihre Mutter entwickelte eine Drogensucht und der Vater war viel unterwegs. «Wir hatten nicht den Luxus, Zeit zu haben, um mit Puppen zu spielen oder die Freizeit zu geniessen. Es gab absolut keine Zeit, um Kind zu sein.»
Der Vater sei ein einfacher Mann aus Brooklyn gewesen, «auch wenn er einige erstaunliche Dinge in seinem Leben getan hat. So fand er Freude am Kochen und daran, seine Kinder und seine Freunde um sich zu haben.»
Der Spagat
Die Mutter sei ein Bauernmädchen gewesen. «Sie lebte in einem Tal in Kalifornien, und ihr Vater war Musiker, und sie wuchs mit Obstgärten, Tieren und Pflanzen auf. Aber dennoch war sie diese glamouröse, schöne Frau und hatte einen wunderbaren Weg, um in eine Karriere als Schauspielerin hineinzuwachsen.»
Doch es gab die Herausforderungen des Showbusiness zu dieser Zeit, in den späten 1960er Jahren: «Da waren die Nachtclubs, man war die ganze Nacht auf und dann hatte man diese drei Kinder. Das war eine Herausforderung und Drogen waren damals viel leichter zugänglich.»
Ihr Vater habe versucht, präsent zu sein. «Aber Kinder eines Entertainers zu sein, ist nicht einfach. Es war also ein ganz anderes Umfeld als bei den meisten unserer Freunde, als wir aufwuchsen, und so war das für uns alle drei eine herausfordernde Kindheit.»
«Gott wachte über uns»
«Ich weiss, dass Gott in meinen jüngeren Jahren über mir und auch über meinen Schwestern gewacht hat.» Die Mutter nahm sich das Leben, als Victoria acht Jahre alt war. «Meine beiden jüngeren Schwestern und ich waren in einer schwierigen Lage. Als sie starb, glaube ich, dass ein Teil von jedem von uns, von meinen Schwestern und mir, wegen dieses Verlustes mit ihr zusammen starb.»
Eine Freundin der Familie nahm die drei Kleinen für fünf Jahre in ihre Obhut. «In dieser Zeit haben wir, meine Schwestern und ich, eine Menge darüber gelernt, wie man überlebt.» Die folgenden Jahren war isolierend und beängstigend.
Zu Gott gefunden
«Wir wussten immer, dass es Gott gibt. Wir wussten nicht, wie wir das ausdrücken sollten, aber wir wussten, dass es noch etwas anderes geben musste.»
Als Victoria 13 war, zogen die Mädchen zum Vater, der inzwischen in Texas lebte. «Ich ging aufs College, mein Vater hatte dieses im Alter von 13 Jahren verlassen, um damals seine Familie in Brooklyn zu unterstützen.»
In dieser Zeit setzte sie sich mit Gott und dem Glauben auseinander. «Ich lernte etwas über Jesus und darüber, was er am Kreuz für uns getan hatte.»
Frühstück gepostet
Später begann sie, sich über die Versicherungsbranche zu informieren, «und ich fand es wirklich interessant, weil es eine Art Betreuungsmentalität bei den Leuten gibt, die in der Versicherungsbranche tätig sind. Ich habe das Gefühl, dass es einen Kerngedanken gibt, sich um andere zu kümmern.»
Sie arbeitete bei verschiedenen Gesellschaften, ehe sie zu «OneShare Health» wechselte, wo sie heute Vize-Präsidentin für strategische Partnerschaften ist.
Damals im Glamour-Umfeld aufgewachsen, sagt Victoria heute: «So viele Menschen haben das Gefühl, dass sie der Welt zeigen müssen, was sie tun. Und ich weiss nicht, ob das wirklich lebensnotwendig ist. Einschliesslich wenn gepostet wurde, was wir zum Frühstück hatten…»
Verständnis wieder gewinnen
Victoria Damone beobachtet: «Ich glaube, eines der Dinge, die wir heute in dieser Welt verloren haben, ist das Verständnis dafür, dass wir alle so zerbrechlich sind, und dass wir dennoch eine Stärke haben. Vielleicht sollten Sie sogar während dieser Pandemie versuchen, zu verstehen, wie man zurechtkommt, wenn man mit seiner Familie in einem Haushalt lebt und rund um die Uhr bei ihr ist.»
Sie denke dabei auch an Jesus, «wie er am Tisch sass und den Menschen diente und sie lehrte. Menschen, die vielleicht unappetitlich oder verlassen waren. Und doch sind das die Menschen, die am meisten Liebe und Verständnis brauchen. Und wir sollten die Menschen mit Güte und Freundlichkeit behandeln und grosszügig sein und das Gute sehen, anstatt schnell zu urteilen.»
Der Prozess
Auch sie habe Herausforderungen, «aber ich habe das Gefühl, dass ich immer noch ein Werk im Werden bin. Und das werde ich auch weiterhin jeden Tag sein. Er versucht, mich zu verankern, und dort, wo mich Dinge erschüttern können, ist er immer noch da. Er ist immer noch bei mir.»
Gott bringe jeden einzelnen Tag Geschenke in ihr Leben. «Er wird den Weg vor mir auftun, einen Schritt nach dem anderen. Sie können gewiss sein: Manchmal sieht man ihn nicht, aber man spürt ihn.»
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Datum: 23.01.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung : Livenet