Unternehmen als Mission

Firmen verändern die Welt

Mission – bei diesem Wort denken viele an Bibelschulabsolventen, die in abgelegene Orte der Welt gehen, um den Menschen dort vom christlichen Glauben zu erzählen. Doch Mission kann auch an ganz anderen Orten geschehen, zum Beispiel in Unternehmen.
Geschaeftsleute

Davon ist die Bewegung «Business as Mission» (Unternehmen als Mission, BAM) überzeugt. Aus diesem Grund unterstützt sie schon seit der Gründung 2001 Einzelpersonen, Unternehmen, Organisationen und Gemeinden durch Kurse, um ihnen praktische Hilfen zu geben. «Der Begriff ‚Unternehmen als Mission‘ ist relativ neu, das Konzept ist es aber nicht», erklärt Mats Tunehag, Initiator von BAM. «Es gibt in der Geschichte viele Beispiele von Christen, die durch ihre Geschäfte Menschen und ganze Gesellschaften verändert und so Gott geehrt haben.»

Nach dem Lausanner Forum 2004 wurde nun ein zweiter Dialog gestartet, um mit Organisationen und Netzwerken weltweit ins Gespräch zu kommen, wie die Arbeit von BAM noch konkreter werden kann. Dieser Austausch soll bei der globalen Konferenz der Bewegung vom 25. bis 28. April 2013 zum Abschluss kommen.

«Nicht bloss christlich geführte Geschäfte»

Doch was ist BAM wichtig? Es geht ihnen weder darum, Missionaren durch einheimische Unternehmen Visa zu schwer zugänglichen Ländern zu vermitteln, noch darum, Menschen vor Ort durch florierende Geschäfte zu bereichern. «Unternehmen als Mission sind nicht nur Geschäfte, die von Christen geführt werden, ohne eine klare Strategie, wie sie Gottes Reich dienen können», beschreibt Mats Tunehag. Diese Strategie ist vielmehr Grundlage und so hilft BAM, sie zu finden und anzuwenden.

Geschäftsfrau = Missionarin?

Auch ein brasilianisches Ehepaar hat von BAM profitiert. Gabriella und Marco lebten als Missionare 15 Jahre lang in China, bis ein Freund sie um Hilfe beim Aufbau eines Geschäfts bat. Sie begannen, ihn im Import-Export-Geschäft zu unterstützen, und schon bald war das Unternehmen sehr erfolgreich und half den Missionaren auch finanziell.

Doch Gabriella fühlte sich nicht wohl dabei. Sie fürchtete, das Geschäft könnte ihren eigentlichen Auftrag in China überschatten. Bei Geschäftstreffen nutzte sie jede Gelegenheit, um von ihrem Glauben zu reden. «Ich konnte durch mein alltägliches Leben zum Zeugnis für andere werden und traf auf Menschen, mit denen ich sonst keinen Kontakt gehabt hätte, andere Unternehmer und Beamte der Kommunistischen Partei», berichtet sie.

Im vergangenen Jahr nahm Gabriella an einem Kurs von BAM teil – und wurde dadurch komplett verändert: «Ich habe verstanden, wie beschränkt mein Denken vorher war und wie Gott Unternehmen für sein Reich nutzen kann. Es ist wirklich möglich, dass Gott mich in die Geschäftswelt berufen hat!» Durch intensive Workshops und Training konnten Gabriella und Marco einen Marketingplan erstellen, wie ihr Geschäft wachsen kann, und gleichzeitig eine Vision entwickeln, wie sie durch das Unternehmen die Gesellschaft verändern können. Konkret planen sie, in den nächsten sieben Jahren 30 Arbeitsplätze zu schaffen. Mit ihrem Gewinn möchten sie fünf weitere Missionsarbeiten unter armen Menschen unterstützen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Ein Schweizer Pionier der BAM-Bewegung ist Jürg Opprecht. Das Hilfswerk «Business Professionals Network» (BPN) fördert seit 1999 die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen und ist heute in Kirgisien, Nicaragua, Ruanda, Benin und in der Mongolei tätig. Insgesamt wurden durch BPN bisher etwa 600 Unternehmungen gegründet und 15‘000 Arbeitsplätze geschaffen. 60‘000 Menschen erhielten dadurch eine neue Lebensgrundlage.

Webseiten:
Business as Mission
Business Professionals Network

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Datum: 03.10.2012
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital / BAM

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