US-Präsidentschaftswahlen

«Evangelicals» verhelfen Donald Trump zum Sieg

Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl gewonnen. Dabei halfen ihm die Stimmen evangelikaler Christen, die mit deutlicher Mehrheit für den Republikaner stimmten. Mögliche Gründe dafür.
Donald Trump
Donald und Melania Trump, Präsident und First Lady der USA

Überraschung in den USA: Entgegen der meisten Umfrageergebnisse hat der Republikaner Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen – und das deutlich. Seine Mitbewerberin Hillary Clinton gratulierte Trump am frühen Mittwochmorgen in New York telefonisch zu seinem Wahlsieg.

81 Prozent für Trump!

Wichtig für Trumps Sieg waren die Stimmen evangelikaler Christen: 81 Prozent der evangelikalen Wähler – die politisch sonst keine homogene Kraft darstellen – stimmten für Trump, nur 16 für Clinton. ABC News berichtet, dass dies der grösste Vorsprung eines Kandidaten bei den Evangelikalen sei, seit die Statistik 2004 eingeführt wurde. Trump konnte somit mehr Evangelikale begeistern als Mitt Romney, John McCain und George W. Bush.

David Brody, einer der einflussreichsten evangelikalen Journalisten in den USA, schrieb auf Twitter: «Lasst mich 100 Prozent die Wahrheit sagen: Donald Trump wird Präsident der USA wegen der Evangelikalen. Schlicht und einfach.»

Weshalb dies so gekommen ist, mag folgender Satz erläutern, der dem polternden Prediger Jerry Falwell zugeschrieben wird und aus dem Jahr 2006 stammt: «Nichts würde evangelikale Christen stärker motivieren, die Republikaner zu wählen, als eine Kandidatur Clintons – noch nicht einmal eine Kandidatur des Teufels höchstpersönlich.» Viele wählten demnach nicht für Trump, sondern vielmehr gegen Hillary Clinton. Und auch gegen die Demokraten, unter denen viele Familienwerte und eine Gender-Agenda vertreten, die von Evangelikalen abgelehnt werden.

Trump will Präsident für alle Amerikaner sein

Trump konnte somit in mehreren US-Bundesstaaten die Mehrheit der Stimmen für sich verbuchen, in denen 2012 der Demokrat Barack Obama gewann – darunter Ohio, Pennsylvania, Florida, Wisconsin und Michigan.

In seiner Siegesrede versprach Trump, auf seine Gegner zuzugehen und ein Präsident für alle Amerikaner werden zu wollen. Wie weit dies ernst meint und ob dies im politisch zerstrittenen Amerika überhaupt möglich sein wird, werden die ersten Monate 2017 zeigen.

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Datum: 09.11.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: PRO Medienmagazin

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