Grund des Wachstums

In China ist jedes Kirchenmitglied ein Missionar

Chinesische Christen sprechen mit ihren Freunden und ihrer Familie über den Glauben; das bringt das starke Wachstum der Christenheit in der Volksrepublik hervor, wie die Pastorin Lin Manhong bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) berichtete.
Lin Manhong vom Chinesischen Christenrat auf der Vollversammlung in Busan

Wie Lin Manhong vom staatlich anerkannten Chinesischen Christenrat in einem vom ÖRK verbreiteten Interview sagt, stosse der christliche Glaube besonders bei jenen Chinesen auf grosses Interesse, die aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs unter starkem Druck ihrer Familien und ihres Berufs stünden: «Sie suchen einen Platz, wo ihre Seele zur Ruhe kommen kann. Die Kirche ist so ein Ort.»

Die Bedrängung von Christen wird nach Ansicht der Pastorin im Ausland oft zu generalisierend dargestellt. Inzwischen seien die Kirchen «weit offen». Mit der Politik käme es nur vereinzelt auf lokaler Ebene zu Problemen. Es gebe nur sehr wenige Fälle, in denen das Recht auf Religion verletzt werde. Dann wende sich der Christenrat an die Religionsbehörde, etwa wenn einer Gemeinde eine Genehmigung zum Kirchenbau versagt werde.

Genaue Angaben über die Zahl der Christen unter den 1,3 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik gibt es nicht. Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften spricht von 29 Millionen Christen in staatlich anerkannten Gemeinden – 23 Millionen Protestanten und sechs Millionen Katholiken. Die romtreuen Katholiken und jene nicht-registrierten protestantischen Hausgemeinden, die sich nicht der Kontrolle des Staates unterwerfen wollen, sind dabei nicht berücksichtigt. Schätzungen ausländischer Experten gehen von insgesamt bis zu 130 Millionen Christen aus.

Datum: 07.11.2013
Quelle: idea

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