Wie das Gebet Südkorea verwandelt hat
Kaum ein Land hat so viele Kirchen wie Südkorea, ein altes Land, in dem das Christentum eigentlich erst seit relativ kurzer Zeit existiert. «Korea hat eine 5000-jährige Geschichte, es ist sehr alt. Aber erst seit 130 Jahren wird dort evangelisiert», erklärt Yon Hi Son, koreanische Missionarin in Brasilien, die dort besser unter dem Namen Gina bekannt ist. «Aber heute ist es das Land, das am zweitmeisten Missionare in alle Welt aussendet, hinter den USA. Dass es auf dem zweiten Platz der Weltmission steht, erregte die Aufmerksamkeit unseres Gottes.» Davon ist die Missionarin überzeugt.
Die Gebetsinitiative
In den 1960er-Jahren sei es noch das viertärmste Land der Welt gewesen. Und die Zahl der Christen sei extrem gering gewesen. «Nach dem Korea-Krieg, der 1953 endete, […] gab es nur 3 Prozent Christen.» Zu dem Zeitpunkt habe es auch viel Diebstahl und Raubüberfälle gegeben. 20 Jahre verbrachten die Menschen im schlimmsten Elend, ohne Arbeit, ohne Essen. «Doch dann begannen die Christen, um 4.30 Uhr morgens aufzustehen. Die Kirchen öffneten ihre Türen um 5 Uhr morgens, und alle kamen und beteten für das Land.»
Die Veränderung
Dadurch, ist sich Yon Hi Son sicher, hat sich alles geändert. Heute existieren Unmengen von Kirchen in Südkorea, auch die weltweit grösste Mega-Church befindet sich hier, nämlich die Yoido Full Gospel Church in Seoul mit einem wöchentlichen Besuch von 480'000 Menschen. Doch das traditionelle Morgengebet für das Land wurde nach der Veränderung nicht eingestellt. Immer noch, auch nach über 35 Jahren, beten Christen jeden Morgen für das Land (Livenet berichtete) – und sicherlich auch für eine Wiedervereinigung mit Nordkorea, die jetzt noch so weit entfernt scheint. Doch wie Südkorea zeigt, ist bei Gott nichts unmöglich.
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Datum: 05.08.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Acontecer Cristiano