Jubiläums-Adventskalender

Hoffnung nach «Paris» in Belgien

Der Terrorismus in Europa nimmt neue Dimensionen an. Die Anschläge in Paris haben uns erschüttert. Menschen suchen nach ihren Wurzeln, nach Sicherheit und Hoffnung. Dank der Vernetzungsarbeit von Livenet und Every Home for Christ setzen Christen nun ein ermutigendes Zeichen, indem sie eine landesweite Evangelisationskampagne durchführen.
Brüssel
Daniel Costanza

Belgien wird erschüttert, weil es – mit Brüssel als Zentrum der EU – nun als Kinderstube für Terroristen bekannt wird und akute Anschlagsgefahr  besteht. Die Angst löst in Belgien Fragen aus. Gleichzeitig laufen in Belgien seit einigen Monaten Vorbereitungen für eine landesweite Evangelisationskampagne. Eine Herausforderung sind jedoch die riesigen «Röstigräben» im Land: Die holländisch sprechenden Flamen im Norden, die französischsprachigen Wallonen im Süden und die meist afrikanisch-stämmigen Immigranten, welche zahlenmässig die grössten Städte dominieren, arbeiten selbst unter Christen kaum zusammen.

«Röstigräben» dank Vernetzung überwunden

Durch mehrere Besuche vor Ort konnte Livenet diese Gruppen mit diplomatischem Vorgehen vernetzen und zu gemeinsamen Aktionen zusammen bringen. Seit über 25 Jahren findet dadurch erstmals wieder eine landesweite Evangelisation statt, bei welcher diese verschiedenen Gruppen mitwirken. Dabei werden die AKTION 3.16 (auf Johannes 3.16 hinweisen), Every Home for Christ und der Global Outreach Day kombiniert, damit rund 500 Gemeinden gemeinsam Millionen von Menschen das Evangelium weitergeben.

Durch einen Besuch in Irland konnten wir das Sponsoring für den Druck von zwei Millionen Traktaten einfädeln, was bei vorliegendem Format einem Wert von 60'000 Franken entspricht. Was für ein Segen aus länderübergreifender Zusammenarbeit entstehen kann!

Interview mit Pastor Daniel Costanza

Daniel Costanza ist Sohn italienischer Missionare, geboren in Belgien und aufgewachsen in Frankreich. Er ist der Executive Director der Europäischen Pfingstbewegung (PEF) und auch Pastor am International Christian Center in Rhode St. Genèse, Belgien. Als Verantwortlicher des Netzwerkes «Hoffnung für Wallonien», das 300 Gemeinden umfasst, ist er seit November 2015 eine Partnerschaft mit Every Home for Christ (EHC) eingegangen. Livenet hat ihn zur aktuellen Lage in Belgien befragt.

Livenet: Belgien war in den letzten Wochen im Zusammenhang mit Terrorismus in den Schlagzeilen. Was bedeutet das für die Evangelisation des Landes?
Ich halte diese Situation für eine besondere Gelegenheit, das Evangelium unter die Menschen zu bringen. Die Menschen leben in Angst, denn was da geschieht, schüttelt das Land buchstäblich durch. Diese Furcht bewirkt aber viel mehr Offenheit. Die Ereignisse haben den Menschen die Augen geöffnet, mit welchen Gefahren wir leben – aber auch, dass die politischen Institutionen keine Antwort darauf haben. Das ist eine grosse Gelegenheit für interaktive Evangelisation.

Erlebt ihr es in den Gemeinden, dass mehr Menschen Interesse haben?
Absolut. Wir erleben es, dass eine ganze Anzahl von Menschen in der letzten Zeit mehr Interesse am Evangelium zeigten. Die Christen strahlen einen Frieden aus, weil sie wissen, dass Gott die Kontrolle hat. Die Leute fragen Christen am Arbeitsort oder
sonstwo in ihrem Alltag, woher sie diesen Frieden haben und wie sie mit der Angst umgehen, die überall zunimmt. Ich halte das für eine grossartige offene Tür. Die Partnerschaft und der Neustart von EHC und die Aktion 3.16 kamen also genau zur richtigen Zeit.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Rest von Belgien aus?
Wir haben gerade angefangen, mit den anderen Leiten in Flandern und in der Region Brüssel, die Beat Baumann uns vorgestellt hat, Beziehungen aufzubauen. Ich möchte dieses Band stärken. Leider ist es oft so, dass Flandern und Wallonien wie zwei verschiedene Länder sind. Wir hatten auch hier in Wallonien in der Vergangenheit eine Menge Spaltungen zwischen den Kirchen; aber Gott hat uns in den letzten Jahren viele Fortschritte in Richtung Einheit geschenkt. Im nächsten Jahr werden wir ein grosses Treffen von vielen Gemeinden hier in Wallonien haben, das ist eine grossartige Ermutigung.

Bitte beten Sie für Belgien und helfen Sie uns mit einer Weihnachtsspende, um als Partner weiter mithelfen können, dass diese Projekte die persönliche Evangelisation in Belgien neu zum Lebensstil der Christen wird und mehrere Millionen Menschen die Heilsbotschaft erfahren.

Zum Thema:
Nach Terror in Paris: Als Christen zusammenstehen und Hoffnung weitergeben
Von Noah lernen: Wie Christen in Zeiten des Terrorismus leben sollten
Die Welt im Blick: Terror und das Handeln Gottes – im weltweiten Überblick

Datum: 22.12.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet-Magazin

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