Drohender Bürgerkrieg

Hilferuf für Christen und Kirchen in Zentralafrika

Die derzeitigen kriegerischen Auseinandersetzungen in Zentralafrika geben Anlass zur Sorge. Die Schweizerische Evangelische Allianz ruft Christinnen und Christen zum Gebet auf. In einem Brief bittet sie den Bundesrat, sich für eine Beendigung des Konflikts einzusetzen.
Flüchtlinge in der Zentrafrikanischen Republik suchen Unterschlupf in einer Kirche.

Von der Weltgemeinschaft bisher nur wenig beachtet, wird die Zentralafrikanische Republik von Chaos, brutaler Gewalt und kriegerischen Auseinandersetzungen beherrscht. Bereits sind über 400'000 Menschen auf der Flucht. Jetzt warnt ein hochrangiger UN-Vertreter vor einem Bürgerkrieg, der in Völkermord münden werde.

In einem Schreiben an den Bundesrat bittet die Schweizerische Evangelische Allianz SEA.RES, sich mit allen Möglichkeiten und zusammen mit der internationalen Gemeinschaft für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung, den umfassenden Schutz der Zivilbevölkerung und für ein faires demokratisches Verfahren zur Bildung einer neuen Regierung in Zentralafrika einzusetzen.

Religionskonflikt

Seit der Vertreibung des der Korruption bezichtigten Präsidenten Bozize und der Machtübernahme des Rebellenführers Michel Djotodia ziehen vor allem zur Seleka-Gruppierung gehörende Rebellen unkontrolliert durchs Land und terrorisieren die Zivilbevölkerung. Ihnen stellten sich christliche Milizen entgegen. Beobachter sprechen von schweren Verstössen gegen die Menschenrechte, von Exekutionen, Massenvergewaltigungen und der Rekrutierung von Kindersoldaten.

Die Seleka ist eine aus dem muslimischen Norden kommende Rebellenorganisation. Zu ihnen sollen laut Berichten zahlreiche islamische Kämpfer aus den Nachbarländern (Sudan, Tschad) gestossen sein. Der komplexe Konflikt hat daher inzwischen die Züge eines Religionskriegs angenommen.

Hilferuf der christlichen Kirchen

Die Kirchen in der mehrheitlich von Christen bewohnten Zentralafrikanischen Republik haben bereits mehrmals auf die brutale Gewalt aufmerksam gemacht und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Anfangs Oktober kamen über 100 Kirchenverantwortliche aller Denominationen zusammen und verabschiedeten den «Aufruf von Bangui». In ihrem Aufruf bitten sie um eine Intervention der internationalen Gemeinschaft. Sie weisen auch darauf hin, dass christliche Priester und Pastoren besonders stark vom brutalen Vorgehen der Seleka-Rebellen betroffen sind.

Bereits im August hat auch die Weltweite Evangelische Allianz WEA auf die Not in Zentralafrika hingewiesen. «In der andauernden Krise rufen wir die Staaten und internationalen Organisationen dringend auf, zu helfen und sich für den Schutz der christlichen Gemeinden und aller anderen verletzbaren Menschen einzusetzen», schrieb die WEA in einer Medienmitteilung.

Datum: 03.12.2013
Quelle: SEA

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