StopArmut 2016

Flüchtlingskonferenz mobilisiert grosses Publikum

Das Programm der Nationalen Flüchtlingskonferenz von StopArmut
Die Teilnehmerzahl an der StopArmut-Konferenz überstieg die Erwartungen der Organisatoren.
Verleihung StopArmut-Preis

im Berner vonRoll-Areal war gespickt mit verschiedenen Höhepunkten: Neben Referaten, einer Debatte und Workshops zur Flüchtlingsproblematik fand auch die Ehrung der Gewinner des StopArmut-Preises statt. Das Organisationskomitee zeigte sich hoch erfreut über das grosse Interesse der 820 Konferenzbesucher. 

Den Auftakt zur Nationalen Flüchtlingskonferenz von Samstag, 19. November 2016, bildete das Referat von Anja Klug, Leiterin UNHCR Schweiz und Liechtenstein. Die erfahrene Fachfrau für Migrationsfragen erläuterte, wie Geflüchtete auf nationaler und internationaler Ebene geschützt werden können. «Es ist eine internationale Aufgabe, Verfolgte zu schützen», sagte Klug und zeigte auf, dass die aktuelle Krise weniger eine Flüchtlingskrise und viel mehr eine Krise der Solidarität sei. Weiter hob sie die Wichtigkeit des Engagements jedes Einzelnen und nicht zuletzt auch jenes der Kirchen hervor.

Auf Anja Klug folgte das Referat von Mario Gattiker zum Thema «Integration als Herausforderung». Der Staatssekretär des Staatssekretariats für Migration SEM betonte den «Flüchtlingsschutz als Verfassungsauftrag» und betonte: «Der Migrationsdruck auf Europa wird auch in Zukunft hoch bleiben und es gilt, die Rahmenbedingungen für die Integration weiter zu verbessern.»

Den Menschen im Fokus

Den Referaten folgte eine angeregte Debatte der beiden Referenten, sowie SVP-Nationalrat Erich von Siebenthal und SEA-Generalsekretär Marc Jost, in der die Flüchtlingsproblematik aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert wurde. Dabei stellte Mario Gattiker den Menschen ins Zentrum. «Jeder Mensch hat es verdient, dass er ernst genommen wird», sagte der Staatssekretär. Bezüglich der Rolle, welche Christinnen und Christen bei diesem Thema zukommt, waren von Anja Klug ähnliche Worte zu vernehmen: Christsein heisse, nicht primär Christen zu schützen, sondern alle schutzbedürftigen Menschen.

Multinationale Beiträge und Fairtrade-Markt

Auch das Rahmenprogramm der Konferenz hatte einiges zu bieten. Auf der sogenannten «Weltbühne» wurden beispielsweise musikalische Beiträge und packende Erfahrungsberichte von Geflüchteten dargeboten. Einen Höhepunkt stellte die Verleihung des StopArmut-Preises dar. Die Gewinner waren bereits Mitte Oktober bekannt gegeben worden. Rund um die Weltbühne bot ein Fairtrade-Markt fair hergestellte Produkte zum Verkauf an. So hatten die Besucher die Möglichkeit sich über die Herstellung von fairen IT-Produkten bis hin zur Produktion fairer Schokolade zu informieren. Parallel dazu bot das «Dorf der Möglichkeiten» 35 Ausstellern die Gelegenheit, sich zu präsentieren und mit den Besuchern in Kontakt zu treten. An ihrer Präsentation von Projekten aus der Praxis wurde deutlich, wie die Integration von Geflüchteten in der Schweiz funktionieren kann. Das Mittagessen wurde in Zusammenarbeit mit der Heilsarmee von Geflüchteten der «Kollektivunterkunft Bern-Viktoria» vorbereitet und den Konferenzbesuchern serviert.

Teilnehmerzahl überstieg die Erwartungen des OK's

Gemäss der Konferenzverantwortlichen Rebecca Stankowski waren die Organisatoren vor dem Anlass von einer Teilnehmerzahl von 600 ausgegangen. Schlussendlich hätten sich jedoch bis zum Anmeldeschluss am Mittwochabend 764 Personen angemeldet. Werden die Eintritte der Tageskasse dazugerechnet, geht Stankowski von einer Besucherzahl von 820 Personen aus. Die Organisatoren werten die diesjährige StopArmut-Konferenz somit als vollen Erfolg.

Die Kampagne StopArmut ruft Menschen in der Schweiz auf, sich für eine gerechtere und barmherzigere Welt einzusetzen. Dabei orientiert sie sich an den Nachhaltigkeitszielen der UNO, der sogenannten Agenda 2030. StopArmut ist eine durch den Verband «Interaction» verantwortete Kampagne der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA und Mitglied des internationalen Verbandes Micah Global.

Datum: 21.11.2016
Quelle: Livenet / SEA

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