In zwei Stunden ersteht das farbenprächtige Panorama einer Wendezeit: des Umbruchs vom Mittelalter in die Neuzeit, mit Ablasshandel, römischer Kirchenpolitik und dem Erwachen deutschen Nationalbewusstseins, den Schrecken des Bauernkriegs und einer epochalen Heirat. Der Drang des sächsischen Mönchs nach innerer Freiheit, sein Kampf für Wahrheit in der Religion, die befreiende Erfahrung, dass Gottes Gnade uns Menschen festen Boden unter den Füssen gibt, und der Eifer des Gottesmannes, dem es geschenkt wurde, sein Land und Europa zu verwandeln. Selten hat ein Film das religiöse Ringen einer geschichtlichen Gestalt so nahegebracht, ohne ins Plakative zu verfallen. Der Produzent Alexander Thies lässt Martin Luther den Glauben an Jesus als die wichtigste Grundlage des Christentums hochhalten. "Luther" kommuniziert die Aussagen, welche Christen im Sinn von Evangelisation weitergeben. Es ist diesbezüglich der aussagekräftigste Kinofilm seit Jahrzehnten. Auch wenn die vielen tausend Stunden, die Dr. Martin Luther hinter den Büchern verbrachte, auf einige Sekunden zusammenschrumpfen, auch wenn dramatische Momente sich drehbuchgerecht jagen: Jene Zeit vor bald 500 Jahren wird lebendig - und wir merken: Der Glaube ist derselbe. Das Evangelium, das Luther entdeckte und in deutsche Worte fasste, ist auch unser Schatz. Wofür er kämpfte, ist uns zu bewahren anvertraut. Was er bekannte, gehört auf unsere Lippen. Der Film nimmt den Zuschauer mit in die schrittweise Glaubensentwicklung des jungen Priesters. Der zweifelnde Martin, der zu sich selbst zu streng ist und ein zorniges Gottesbild hat, wird mit dem religiösen Misstand seiner Zeit konfrontiert. Durch das Studium der Bibel wandelt er sich zu m überzeugten Verfechter eines liebenden Gottes und des Neuen Testaments. Er übt Barmherzigkeit und durchbricht dadurch gesellschaftliche und religiöse Muster. Seine innere Überzeugung wird zum öffentlichen Bekenntnis: Er schlägt seine 92 Thesen an die Kirchentür und löst damit eine Revolution aus. Mit einem "hier stehe ich, ich kann nicht anders", bleibt er auch Angesichts der Todesstrafe der Wahrheit treu. Das Meisterwerk der Glaubensermutigung, schliesst mit der Anerkennung der Reformation durch den Kaiser, krönend ab. Am Gottsucher Luther erkennen wir die gewaltige Dynamik des Gewissens. Europäer sind nicht einfach finsteren, anonymen Mächten ausgeliefert. Einzelne Menschen, vor Gott verantwortlich, von ihm gestärkt, machen Geschichte - als Zeugen der Wahrheit, die sie gewiss erkannt haben. Auch wenn sie nicht wie Luther am Reichstag in Worms auftreten. Die Reformation hat das moderne Europa auf den Weg gebracht. Der kürzlich verstorbene Schauspieler brilliert als Luthers Landesfürst Friedrich der Weise: väterlich, schalkhaft - unnachahmlich. Gehaltvolle Webseite zum Film:Ein Muss für Liebhaber historischer Filme:
Faszinierend für alle religiös Interessierten:
Eine tolle Gelegenheit für Christen, ihren Horizont zu erweitern:
Ein Genuss für Freunde der Kulturgeschichte:
Last but not least: Ein Highlight für alle Fans von Sir Peter Ustinov.
www.luther-der-film.de
Datum: 02.04.2004
Quelle: Livenet.ch