Dan Schmid

«Je grösser dein Gott, desto grösser deine Ziele!»

Pastor, Gemeindegründer, Leiter, Autor, Coach – in allem, was Dan Schmid tut, leitet ihn sein Glaube. Ein Glaube an einen grossen Gott, dem nichts unmöglich ist. In seinem Buch «Du bist die Zukunft» ermutigt er zu einem solchen Glauben, um gross zu träumen.
Dan Schmid
Dan Schmid

Chrischona Panorama: Sag mal, Dan, wie träumt man eigentlich gross?
Dan Schmid: Um wirklich gross zu träumen, braucht es den Glauben an einen grossen Gott, der Unmögliches möglich machen kann. Immer wieder habe ich Angst zu versagen oder erfolglos zu sein. Das kommt von Vorstellungen, die auf mir und meinen Möglichkeiten basieren. Gott aber kann viel mehr tun, als wir uns vorstellen können (Epheser Kapitel 3, Vers 20). Je grösser also dein Gott ist, desto grösser kannst du träumen. So wie der kleine David. Er war überzeugt: Der Gott, der mir geholfen hat, Bären und Löwen zu töten, wird mir auch helfen, Goliath zu besiegen.

«Werde, wer du bist» forderst du deine Leser auf. Wie ist das gemeint?
Gott sagt: «Ich bin, der ich sein werde» (2. Mose, Kapitel 3, Vers 14). Gott entwickelt sich also, bleibt dynamisch. Wir haben oft ein statisches Bild von Gott und auch von unserem Leben. Aber eigentlich ist es ganz dynamisch. Das Geheimnis ist, dass du jetzt schon das zukünftige Bild von dir siehst und Gott vertraust, dass er dich in eine segensreiche Entwicklung führt. Du kannst nur darum glauben, wer du bist, weil du weisst, was Gott über dich denkt. Je mehr du glaubst, wer du bist, desto mehr kannst du tun, was in dir steckt.

Viele junge Christen wissen nicht genau, wer sie sein werden. Hast du mit 18 schon gewusst, dass du Pastor werden, Gemeinden gründen und Bücher schreiben wirst?
Meine ursprüngliche Vision war ein prophetisches Bild. Als Teenager sah ich mich neben dem Evangelisten Wilhelm Pahls predigen. Nur ein paar Monate später wurde mir die Leitung der Jugendgruppe angetragen. Seitdem bin ich mit Leiterschaft beschäftigt. Ich sehe leider zu viele Menschen, die in ihren Ängsten stecken bleiben. Sie sagen: Ich habe zu wenig Gaben, zu wenig Geld, zu wenig Möglichkeiten. Die Überzeugungen, die du hast, machen deine Persönlichkeit aus. Da sehe ich grosses Potential.

Auch für die Generation Maybe, welche sich alle Optionen offen halten will?
Das ist die Generation, die wir gewinnen müssen. Ich hoffe, dass sie die Möglichkeiten in der Gemeinde entdeckt. Die Generation Maybe lässt sich auch begeistern. Zum Beispiel haben wir im ICF Stuttgart rund 275 Ehrenamtliche, die sonntags bei unseren fünf Gottesdiensten mitarbeiten.

Dein Buch will vor allem ermutigen. Wie würdest du einen jungen Leser konkret ermutigen, der gross träumen will?
«Weisst du denn wirklich, was du willst?», würde ich fragen. Vielleicht kommt die Antwort: «Ich will in einem grossen Stadion den Worship leiten». Ich sage dann: «Ein super Ziel! Um das zu erreichen, musst du aber erstmal regelmässig auf einer kleinen Bühne spielen. Gott wird dich beobachten. Er wird deine Treue sehen und dich erhöhen. Aber du musst jetzt in deine Vision investieren.» Also: Fang damit an, mit einem grossen Gott gross zu träumen. Lebe diesen Traum, behalte ihn immer im Blick – und umgib dich mit Menschen, die deinen Traum teilen.

Vor 21 Jahren hast du dein Theologiestudium am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) begonnen. Wie wichtig ist die Ausbildung für dich?
Das tsc hat meiner Frau und mir sehr viel gebracht. Wir hatten gute Lehrer, die uns einen grossen Rucksack an Kompetenzen für den Dienst in der Gemeinde mitgegeben haben.

«Wir lebten in einer klosterähnlichen Einrichtung, in der man keinen Alkohol trinken durfte», lautet ein Zitat aus deinem Buch. Wie erlebst du das tsc heute?
Heute sind viele der alten Regeln gelockert. Das Verbotene hatte jedoch seinen Reiz: Wir mussten uns etwas einfallen lassen. Einmal schmuggelte ein pfiffiger Schwabe Bier in unser Zimmer – er versteckte es im Wäschewagen. Es war eine geschützte Gemeinschaft, in der viele Freundschaften entstanden sind. Im Rückblick waren es schon sehr schöne Jahre – wahrscheinlich sogar die schönste Zeit meines Lebens.

Bald startet das neue Studienjahr am tsc. Was empfiehlst du einem Studienanfänger, damit er in 20 Jahren noch seiner Berufung folgt?
Lege vor Gott ein klares Bekenntnis ab, was deine Berufung ist. Damit du wirklich weisst, wofür du studierst. Male schon jetzt an deinem Bild für die nächsten 20 Jahre. Wirst du Gemeindebauer, Evangelist oder Seelsorger sein? Und sei radikal! Damit meine ich im eigentlichen Sinn des Wortes: Sei verwurzelt – in Jesus.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin Gottes Segen!

Dan Schmid, Jahrgang 1972, leitet gemeinsam mit seiner Frau Karin das ICF Stuttgart – und gründet neue Gemeinden. Von 1994 bis 1999 hat er am Theologischen Seminar St. Chrischona Theologie studiert. Sein Buch «Du bist die Zukunft. Werde, wer du bist» ist 2014 im Grace today Verlag erschienen. Es enthält praktische Coachingtipps für Christen jeden Alters und eignet sich gut für Kleingruppen.

Zum Thema:
Fokus auf Hoffnung statt Not: «Christen sollten Menschen von Morgen sein»
Von Gott verändert: Inspiriert werden – geistlich wachsen

Datum: 15.10.2015
Autor: Markus Dörr
Quelle: Chrischona Panorama

Werbung
Livenet Service
Werbung