Ehe als Ort des Segens und der Entfaltung
Ehebeziehungen sind umkämpft und herausgefordert. Das war früher so, ist es heute noch und wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. Durch Gottes Hilfe gibt es aber Hoffnung – selbst in hoffnungslos scheinenden Situationen.
Wenn Ehepartner sich nicht mehr verstehen
Wenn sich Ehepaare mit Beziehungsproblemen an Seelsorger wenden, machen diese meist folgende Erfahrung: Mann und Frau erzählen ihre Situation mit zwei unterschiedlichen Geschichten. Und dann geht es schnell darum, wer von den beiden Recht hat. Es ist üblich, dass sowohl der Mann wie auch die Frau davon ausgehen, dass ihre Sicht der Dinge korrekt ist und der Partner demzufolge falsch liegt.
Monika Reusser, Eheseelsorgerin und Ausbildungsverantwortliche beim LiSa Eheatelier, sagt dazu: «Für uns geht es nicht darum, zu beurteilen, wer Recht hat, sondern einfach festzuhalten, dass die beiden verschiedene Wahrnehmungen der Konfliktsituation und ihrer Ehe haben. Beide Ehepartner interpretieren das Erlebte und erheben ihre Sicht auf die Wahrheitsebene.» An dieser Stelle scheint es für die beiden plötzlich unmöglich, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Die Folge sind Anschuldigungen, Unverständnis, Verletzungen und Rückzug.
Seelsorger des LiSa Eheateliers sind bestrebt, Ehepaare dahin zu begleiten, dass sie sich wieder bedingungslos annehmen können. Doch wie kann dies geschehen?
Das Dreieck
«Die Ehe ist Gottes Schöpfungsgedanke», hält Monika Reusser fest. «Deshalb ist Gott der wichtigste Bundespartner in der Ehe. Egal ob in der Kirche geheiratet wurde oder nicht.» Gott hat beide Ehepartner gleichermassen im Blick und gibt ihnen, was sie brauchen, damit die Ehe gelingen kann. «Gott will, dass die Ehe ein Ort des Segens und der Entfaltung für beide Partner ist.» Er selbst bewirkt dies – ja, er ist sogar Teil einer jeden Ehebeziehung. LiSa Eheatelier drückt diese Tatsache mit einem Dreieck aus, wobei die drei Ecken für Gott, Ehefrau und Ehemann stehen. Sie alle stehen miteinander in Beziehung.
Das Dreieck drückt aus, dass Gott sowohl der Frau wie auch dem Mann einen Platz zuteilt, der nur ihr/ihm gehört. Die Ehepartner lernen zu verstehen, wer sie als Mann und Frau sind und dass sie letztlich vor Gott und nicht vor dem Partner für ihr Handeln verantwortlich sind.
Leben an Gott ausrichten
Gott will der wichtigste Partner in der Ehe sein. Er ist die Quelle von Liebe, Ermutigung, Trost und allem anderen, was Menschen brauchen. Wird Gott als Quelle erkannt, müssen Ehepartner nicht mehr ihren Partner für die Erfüllung ihrer Erwartungen und Wünsche verantwortlich machen.
Gott ergreift niemals Partei für einen der Partner – auch wenn nur einer von beiden an ihn glaubt. Unabhängig von Glauben und Lebensstil sieht Gott das Ehepaar als Einheit. Er liebt beide Partner gleichermassen und zieht keinen dem anderen vor. «Wir ermutigen Paare in Krisen, sich individuell auf Gott auszurichten», erklärt Monika Reusser.
Fokus auf Gesinnung und nicht auf Verhalten
Der «Finale Eheseelsorge Ansatz» von LiSa Eheatelier versteht sich nicht als Hilfe auf der Verhaltensebene, wie beispielsweise das Erlernen von Kommunikationstechniken in der Ehe. «Wir arbeiten nicht auf der Verhaltensebene der Partner, sondern auf deren Gesinnungsebene.» Dahinter steht die Überzeugung, dass Gott die Herzenshaltungen der Ehepaare umgestalten will und sich so Handeln und Verhalten verändert. Gott verändert beide Partner individuell, in der Tiefe ihres Seins, und dies hat dann Auswirkungen auf ihr Verhalten in der Ehe.
Monika Reusser sagt, dass die Eheeinheit gestärkt wird, wenn die Ehepartner den Umgang mit ihrem Partner nicht mehr als gegenseitige Verpflichtung, sondern als Verantwortung Gott gegenüber verstehen. «Der Partner ist nicht verantwortlich, meine tiefsten Sehnsüchte zu erfüllen, aber Gott will es tun.» Das Dreieck zeigt die Entlastung, die zwischen den Partnern entsteht. Wenn Gott als Bundespartner erkannt wird, muss der Ehepartner nicht mehr für das persönliche Wohlergehen verantwortlich gemacht werden.
Einsatz für Ehen
Zahlreiche Seelsorger von LiSa Eheatelier setzen sich mit hohem Einsatz für die Hilfe und das Gelingen von Ehen ein. Und nicht nur sie, sondern auch viele andere Eheseelsorger und Therapeuten leisten wichtige Arbeit. Das Wichtigste für verheiratete Frauen und Männer ist, Gott selbst als Bundespartner in ihrer Ehe willkommen zu heissen und eine lebendige Beziehung mit ihm zu pflegen.
Eine Ehewoche zu besuchen oder seelsorgerliche Gespräche in Anspruch zu nehmen, kann eine grosse Chance sein.
Zu den Angeboten:
Für Angebote von Ehewochen
Einen Seelsorger in Ihrer
Nähe
Zum Thema:
Ehe lebenslang: Einander zum Fliegen bringen
Nicht mehr verliebt?: Kein Grund zur Scheidung – sondern völlig normal
Alles aus Gottes Händen: Die Gottesbeziehung als Primat der Eheseelsorge
Datum: 26.02.2019
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet