«Die Sprache Gottes»

Drei Wörter reichen für glückliche Familie

Der aktuelle Papst überrascht immer wieder mit seiner Menschenkenntnis und seiner Fähigkeit, wichtige Dinge einfach und prägnant zu sagen. Das neueste Beispiel.
Papst Franziskus (Bild: CC-BY-2.0 via Wikimedia Commons)

«Bitte», «Danke» und «Entschuldigung» sind nach Auffassung von Papst Franziskus «Schlüsselwörter» für eine glückliche Familie. «Diese drei Worte ebnen den Weg für ein gutes und schönes Familienleben», sagte der Papst am Mittwoch, 13. Mai, in seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Leicht gesagt, schwer getan

Sie seien zwar einfach auszusprechen, jedoch oft nur schwer zu praktizieren. Entscheidend sei, dass nach einem Streit am Ende des Tages stets wieder Frieden geschlossen werde. Franziskus warnte zugleich vor einer rein äusserlichen Höflichkeit, hinter der schlechte Eigenschaften verborgen seien.

Mit der Frage «Darf ich bitte?» bringe man den Respekt gegenüber dem Anderen zum Ausdruck und lade ihn ein, sein Herz zu öffnen, erklärte der Papst, vor einigen zehntausend Zuhörern. Wer «Danke» sage, erkenne damit die Würde der Person an und schaffe ein Klima der sozialen Gerechtigkeit. «Ein Christ, der nicht 'Danke' sagen kann, hat die Sprache Gottes vergessen», so Franziskus. Besonders schwer falle das Wort «Entschuldigung». Doch ohne die Bitte und die Bereitschaft zu verzeihen würden «kleine Risse zu grossen Gräben».

Nicht zur Tarnung schlechter Eigenschaften

Der heilige Franz von Sales, fuhr Franziskus fort, habe zwar gesagt, eine gute Erziehung sei schon die halbe Heiligkeit. Aus der Geschichte sei jedoch auch bekannt, dass gute Manieren bisweilen zur Tarnung schlechter Eigenschaften dienten. Es bestehe die Gefahr, dass ein solches Verhalten ein reiner Formalismus würde. Auch die Religion sei davor nicht gefeit. Der Teufel, der Jesus in Versuchung führen wollte, habe sich auch wohlerzogen gezeigt und die Bibel zitiert. Gute Manieren müssten stets in der Liebe zum Guten und im Respekt gegenüber dem Mitmenschen verankert sein.

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Datum: 20.05.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / idea

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