«Jesus hat geschafft, was ich selbst nicht vermochte»
Ich bin ich Frankreich aufgewachsen. Meinen Vater kenne ich nicht. Meiner Mutter war ich immer eine Last, sie beschimpfte mich viel und oft hielt sie mir vor, dass sie mich lieber hätte abtreiben sollen. Fast jeden Tag prügelte sie auf mich ein, mehr als einmal musste ich deswegen in die Notaufnahme. Manchmal drohte sie mir auch mit Gott: Er würde alles sehen. Und wenn ich krank wurde oder mir etwas misslang, meinte sie, das wäre eine Strafe Gottes. So wuchs ich mit dem Glauben auf, dass Gott ein strenger, ungerechter Gott ist, der keine Zeit für die Nöte eines kleinen Jungen hat. Und mit so jemandem wollte ich nichts zu tun haben.
In den Fängen der Sucht
Ohne einen Vater aufzuwachsen, ohne die Liebe einer Mutter, das machte aus mir einen orientierungslosen, aggressiven jungen Mann, der niemandem vertrauen konnte. Irgendwann fing ich an, Alkohol zu trinken. Es tat so gut, sich zu betäuben und ich merkte gar nicht, wie ich im Laufe der Jahre in eine Abhängigkeit rutschte. Erst als ich mit Alkohol am Steuer erwischt wurde und zwei Wochen später noch einmal sternhagelvoll von der Polizei aufgehalten wurde, dachte ich darüber nach, mit dem Trinken aufzuhören. Und erst jetzt merkte ich, wie sehr mich meine Sucht im Griff hatte. Ich schaffte es nicht, nichts zu trinken, es gelang mir einfach nicht.
So meldete ich mich bei einer Therapie an. Ich besuchte Selbsthilfegruppen, probierte alles, was man als Alkoholiker tun kann, um trocken zu werden, aber es half alles nichts. Ich war süchtig. Manchmal schaffte ich es, nach einer abgeschlossenen Therapie zwei Monate nüchtern zu bleiben, aber dann machte sich ein solches Gefühl der Leere in mir breit, dass ich noch aggressiver wurde, als ich es ohnehin schon war.
Für die Therapeuten war ich inzwischen ein hoffnungsloser Fall. Und Ärzte sagten, dass ich mit diesem Lebensstil höchstens noch zwei Jahre zu leben hätte. Ich wusste, dass sie Recht haben.
Hört Gott doch?
Eines Abends unterhielt ich mich sehr entmutigt mit einem Arbeitskollegen über meine Situation. Irgendwann fragte er: «Hast du schon mal überlegt, dafür zu beten?» Das kam mir völlig absurd vor. Ich war nicht fromm und auch noch Alkoholiker, wie konnte er auf die Idee kommen, dass ich mich an Gott wende? Er würde mir doch niemals zuhören, mir doch nicht! Doch Jean-Pierre war überzeugt, dass Jesus alles kann und nur darauf wartet, dass ich ihn um Hilfe bitte. Dieser Gedanke liess mich nicht mehr los. Immer wieder musste ich darüber nachdenken...
Schliesslich wagte ich es. Ich sagte: «Jesus, Jean-Pierre hat gesagt, dass du mich von Alkohol befreien kannst. Ich würde gerne wissen, ob das stimmt.» Es war nur dieses eine kleine Gebet. Aber danach war alles anders. Ich hatte plötzlich kein Verlangen mehr nach Alkohol. Und obwohl ich keinen Tropfen mehr trank, war diese innere Leere einfach verschwunden. Es war, als wäre ich nie süchtig gewesen. Damals begriff ich, dass Gott völlig anders ist als ich immer dachte. Ich habe erlebt, dass Gott nichts von mir fordert, sondern mich beschenkt. Dass er mich nicht straft, sondern heilt und erfüllt. Dass er meine Nöte nicht nur sieht, sondern mich herausholt und befreit, weil er mich bedingungslos liebt. Diese Erkenntnis hat mein Leben verändert.
Seitdem ich meinen Weg mit Jesus gehe, bin ich wirklich neu geworden. Ich habe erlebt: Ganz gleich was einen beschäftigt und quält, Gott hat bereits die Lösung dafür. Er wartet nur darauf, dass wir ihn um Hilfe bitten. Gott ist derselbe gestern, heute und morgen. Und was er für mich getan hat, möchte er auch für Sie tun.
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Datum: 12.11.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet