Die letzte Staffel beginnt

Was wir aus der «Duck Dynasty» lernen können

Auf den ersten Blick scheint der US-Klassiker «Duck Dynasty» eine plumpe Angelegenheit: Bärtige Männer ziehen mit Enten-Lockpfeiffen das Gefieder an, um es abzuschiessen. Doch beim zweiten Hinsehen zeigt die Familien-Bande Tiefgründiges, das sogar zu Cameo-Auftritten in der «God's Not Dead»-Reihe (3. Film in Produktion) führt. Von den rau erscheinenden Protagonisten lässt sich einiges für den Alltag lernen.
Bärtige Männer ziehen mit Enten-Lockpfeifen das Gefieder an, um es abzuschiessen.
Jessica Robertson
Duck Dynasty
Duck Dynasty
Missy und Jase Robertson
Si Robertson

Mit Enten-Lockpfeifen baute das Familienoberhaupt Phil Robertson ein millionenschweres Familienimperium auf, das inzwischen von seinem Sohn Willie geführt wird. In einer Reality-Serie wird ein Einblick in das Leben der Familie gewährt. Die Premiere der vierten Staffel war von 11,8 Millionen Zuschauern mitverfolgt worden – das grösste Publikum einer echten Geschichte in der bisherigen Geschichte des US-Kabel-TVs. Mit ihrer untypischen Erfolgsstory wurden die Mitglieder der Familie rasch zu Helden für Millionen.

Die elfte Staffel ist nun voraussichtlich auch die letzte, sie enthält sieben Episoden. Insgesamt erstreckte sich die Serie zuletzt auf 130 Episoden. Nach dieser Reihe sollen einige Specials folgen. Der Entscheid der Produzenten sei gemeinsam mit der Robertson-Familie gefällt worden.

Von den Robertson lässt sich vieles fürs Leben lernen:

Erstens: Ausweg aus Magersucht

Jessica Robertson, die Frau von Jep, litt lange unter Magersucht. Einzig dank Gottes Eingreifen habe sie dies überstanden und sich erholt: «Ich war früher sehr naiv und ich wollte den Leuten gefallen. Hätte ich damals ein paar Entscheidungen anders gefällt, als ich jung war, hätte ich nicht so viele Fehler gemacht.»

Mit 18 Jahren heiratete sie ihren früheren Jugendpastor. Die Harmonie war weit weg. Jessica widmete sich obsessiv ihrem Gewicht und Aussehen. «Ich denke, dass viele Mädchen damit ein Problem haben. Ich ass nichts, in dem Fett enthalten war.» Sie habe die Kalorien drastisch reduziert und immer härter trainiert. Mit einem Rechner habe sie die Kalorienzahl verfolgt und manchmal habe ihre Mahlzeit aus ein paar Marshmallows oder einem Mager-Müsli bestanden. Ein Jahr später trennten sich die beiden. Partys, Trinken und Sex folgten. Irgendwann sei sie auf die Nase gefallen und habe sich nach Jesus ausgestreckt. Heute sagt ihr Mann Jep: «Sie war einst in den Strudel schlechter Entscheidungen gefallen. Doch sie hat ihr Leben Jesus übergeben und er ermöglichte ihr einen brandneuen Start

Zweitens: Irdischem nicht verfallen

Al Robertson, Sohn von Phil, sagt, dass sie früher erlebt hatten, wie es ist, wenig zu besitzen. «Unser Glaube lehrt uns, nicht dem Wohlstand zu verfallen und sich nicht verzehren zu lassen von dem Wunsch, immer mehr zu besitzen.»

Al arbeitete früher als Pastor. Sein Vater hatte Alkoholprobleme, fast wäre es einst zur Scheidung gekommen. «Die Bekehrung meines Vaters zum Christentum hat damals nicht nur sein Leben verändert, sondern auch das meiner Mutter und von uns vier Jungs. Seine psychische Klarheit, nachdem er aus dem Dunst des Alkohols auftauchte, hat es ihm erlaubt, unser Familienunternehmen aufzubauen. Und der Sinn, den er darin gefunden hat, anderen von seiner Erfahrung zu erzählen, hat in ihm eine Leidenschaft für Menschen geweckt. Wir alle teilen das mittlerweile auf unserer eigenen Glaubensreise; sein Glaube hat also starke und sinnvolle Auswirkungen auf unsere ganze Familie gehabt.»

Drittens: Suizid ist eigensinnig

In seinem Haus werde immer offen geredet, erklärt Jase Robertson – auch über Probleme und heikle Themen. Sein Sohn Reed habe im Alter zwischen 14 und 16 Jahren Probleme mit der Identität gehabt und auch an Selbstmord gedacht. «Wenn so etwas geschieht, muss man das ernst nehmen.»

Jase ging zu Reed, der gerade in seinem Bett lag und schlief. Er weckte ihn auf und sprach mit ihm. «Wir kamen beide zum Schluss, dass ein Suizid eigensinnig wäre, völlig egal, wie hart das Leben wird. Der Prozess, die Probleme zu bewältigen, macht einen zu einer stärkeren Person.»

«Wir weinten und beteten zusammen», erzählte der TV-Star. Sie hätten danach mehr Zeit zusammen verbracht. «Das war die Medizin, diese Gedanken zu überwinden.»

Viertens: Die Schöpfung deutet auf Gott hin

Jase Robertson berichtet, dass er in der Natur die Handschrift Gottes sehe. Die Menschheit sei nicht in der Lage, die Schönheit, die er täglich schafft, zu kopieren. «Als ich klein war, waren meine Eltern noch nicht Christen.» Doch schon damals habe er an Gott gedacht, als er die Natur sah. «Ich dachte, dass das jemand geplant haben muss.»

Und so habe er sich im Alter von acht Jahren auf die Suche nach dem Schöpfer gemacht. Mit der Zeit gingen alle in eine christliche Gemeinde. Beispielsweise schaute er auf die Details der Honigwaben, welche Bienen herstellen. «Das ist die stärkste Struktur, die es gibt. Ich schaute diese Details an und dachte mir, dass es einen lebendigen Gott geben muss.» Er glaube nicht, dass das alles aus Zufall entstanden sei.

Fünftens: Das Aussehen ist nicht alles

Er habe realisiert, dass er da sei, um die Botschaft von Gott weiterzugeben. «Trotz meiner Makel und meinem Aussehen.»

«Ich begann zu verstehen, dass mich Jesus im Himmel repräsentiert und ich ihn auf der Erde.»

Sechstens: Einander zuhören und überraschen

Jessica und Jep Robertson sind seit mehr als 15 Jahren verheiratet. Die beiden raten Paaren, «einander zuzuhören und einander zu überraschen.» Einmal hörte Jep zum Beispiel, wie Jessica vor ihrer Freundin am Telefon von einem Kleid schwärmte – und so rannte er umgehend in das entsprechende Geschäft, kaufte das Kleid und überraschte sie damit.

Schon 43 Jahre sind Uncle Si und «Miss Christine» verheiratet. Uncle Si betont, dass Komplimente wertvoll seien – und er bringt seine Favoriten in Umlauf: «Du bist wie eine Zauberin; immer, wenn du mich ansiehst, fühle ich mich hypnotisiert.» Oder: «Jemand muss sofort Gott anrufen, denn im Himmel wird ein Engel vermisst!»

Siebtens: «Echte Hingabe»

Ebenfalls auf eine lange Ehe blicken Jase und Missy Robertson – die beiden sind seit 25 Jahren verheiratet. Sie heben hervor, dass eine tiefe, unsterbliche Hingabe zueinander tragend ist. Die beiden haben drei Kinder.

Missy: «Die Wahrheit ist, Romantik kann nett sein, doch sie lässt sich nicht vergleichen mit einer echten Hingabe und einer lebenslangen Ehe mit dem Mann, den man liebt.»

Achtens: Gott an erster Stelle

Im vergangenen Jahr vermählten sich John Luke Robertson und Mary Kate. Robertson auf die Frage, auf welche fünf Eigenschaften man bei seinem künftigen Ehepartner achten sollte: «Vergeben können, geduldig sein, nur von Gott abhängig sein, über sich und die Witze des anderen lachen können und für einen attraktiv sein.»

Das Paar habe entdeckt, dass Ehen, in denen Gott an die erste Stelle gesetzt wird, besser halten, als diejenigen, bei denen sich Menschen auf die erste Position stellen. «Unsere Beziehung gründet in Gott und in seinem Wort ist die Ehe etwas Heiliges und Geweihtes – und so wollen wir es handhaben.»

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Datum: 22.11.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / Yahoo.tv

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