Ex-Model Katherine Wolf

Schön trotz Schlaganfall

Sie war gesund, jung und hübsch. Katherine Wolf war ein gefragtes Model. Doch dann bekam sie nach einer Hirnblutung einen Schlaganfall und überlebte nur knapp. Heute definiert die inzwischen 35-Jährige Schönheit völlig anders. Und sie engagiert sich für Kranke, die Hoffnung brauchen.
Katherine Wolf mit ihrem Mann und Kinder
Katherine Wolf
Katherine Wolf mit Familie

Den 21. April 2008 wird Katherine Wolf aus Kalifornien nie vergessen. Sie war mit ihrem sechsmonatigen Sohn daheim und ihr Mann kam gerade nach Hause. Es ging ihr den ganzen Tag nicht besonders gut und sie hatte ein taubes Gefühl in den Händen. Als sie sich vor den Fernseher setzte, tauchte sie plötzlich ab. Jay, ihr Mann, merkte sofort, dass etwas passiert war, und rief den Notarzt. Schnell wurde Katherine ins Krankenhaus gebracht und dort stellte sich heraus, dass sie Hirnblutungen hatte und dadurch einen schweren Schlaganfall erlitten hatte. Ihr Zustand war so bedenklich, dass die Ärzte ihr keine grosse Überlebenschance einräumten.

Zurück ins Leben

Doch trotz schlechter Prognose überlebte Katherine. Allerdings war sie schwer beeinträchtigt: Sie konnte weder laufen noch ihre Hände gebrauchen. Sie konnte nicht essen und kaum sehen und hören. Ihr Gesicht war durch eine rechtsseitige Lähmung entstellt. Das Sprechen musste sie erst wieder lernen. Gegenüber «Christianity Today» stellte die ehemalige Schönheitskönigin allerdings klar: «Das Ganze mit der Schönheit war keine grosse Sache; es war ein grosses Ding, wieder laufen zu lernen. All das hat meine äussere Erscheinung und Schönheit an ihren richtigen Platz gebracht.» Ähnliches galt für die Beziehung zu ihrem Sohn. Sie konnte sich unmöglich um ihn kümmern, also taten das andere Leute. Und während sie sich langsam ins Leben zurückkämpfte, verpasste sie viele schöne Momente des Mutterdaseins: die ersten Schritte, die ersten Worte…

Gebrochen, aber voller Hoffnung

Im Rückblick auf die Zeit nach ihrem Schlaganfall sagt Katherine heute, dass sie in keiner Weise auf Leiden vorbereitet war. Sie und ihr Mann lebten auch vorher schon mit Gott, doch Probleme waren etwas für andere: Sie blieben eigentlich immer bewahrt. «Die westliche Kultur impft jungen Menschen oft ein, dass sie unverwundbar sind, dass ihnen nichts passieren kann, doch die Wahrheit ist, dass wir alle Leid auf der Erde erfahren werden. Und wenn wir das nicht sehen, dann wissen wir nicht, wie wir damit umgehen sollen.»

Katherine lernte jedenfalls eine neue Form der Freiheit kennen: Sie konnte sich irgendwann wieder im Rollstuhl fortbewegen. Und sie begriff, dass es ein Segen sein kann, dass man beim ersten Blick in ihr Gesicht sieht, dass sie Brüche in ihrem Leben hat – so wie eigentlich jeder Mensch. In dieser schwierigen Zeit stand ihr Joni Eareckson Tada oft bei. Die bekannte Christin, die seit einem Badeunfall als Teenager querschnittsgelähmt ist, wohnt in ihrer Nähe und wurde ihr eine gute Freundin.

Von Gott gestützt

Katherine realisierte bald, dass sie durch ihre Krankheit im Zeitraffer durchlebte, was jeder Mensch beim Älterwerden mitmacht: dass er immer stärker gesundheitlich eingeschränkt wird und körperlich verfällt. Äussere Schönheit vergeht. Aber echte Schönheit bleibt. So wurden ihr Bibelverse wichtig, die dies unterstreichen, Zusagen wie die in 1. Samuel, Kapitel 16, Vers 7: «Der Mensch urteilt nach dem, was er sieht, doch der Herr sieht ins Herz.» Aus dieser neuen Perspektive entwickelte sich ein Dienst für Katherine und Jay. Sie gründeten «Hope heals» (Hoffnung heilt), wo sie auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen anderen Menschen in schweren Lebensumständen Gottes Hoffnung weitergeben.

Katherine kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen und ihre eine Hand wird sie nie mehr gebrauchen können. Doch sie hat ihren Frieden damit gemacht. Sie weiss sich von Gott getragen und auch «das Kreuz und das Leiden von Christus sind auf den ersten Blick nicht schön. Doch im Reich Gottes wissen wir, dass es die Quelle aller Schönheit ist, weil es bedeutet, dass das Ende der Geschichte nicht länger Trauer, Schmerz und Tod ist, sondern neues Leben – und das ist wunderschön.»

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Datum: 23.02.2017
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Christianity Today

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