«Der Glaube gibt mir innere Ruhe»
Mit dem Glauben ist Nico Hoffmann schon als Kind in Berührung gekommen, in einer Phase, in der seine damalige Welt ins Wanken geriet. Der Filmproduzent erinnert sich, wie seine Verbindung zu Gott begann: «Das hat mit meinen Eltern und deren Scheidung zu tun. Beide waren sehr gläubige Menschen. Beide haben als Journalisten gearbeitet, beide mit einer klaren Haltung, einem klaren Menschenbild. Meine Mutter hat sich damals zur evangelischen Kirche hingewendet und dadurch viel Kraft bekommen. Diese Erfahrung verbindet auch mich immer wieder an entscheidenden Punkten in meinem Leben mit dem Glauben.»
Etwas später wurde er selbst in der Kirche aktiv: «Als Jugendlicher habe ich in Mannheim eine sehr lebendige Kirchengemeinde kennengelernt. Ich habe dort meine Heimat gefunden, habe viele Jugendgottesdienste mitgemacht. Es gab auch eine sehr lebendige Streitkultur. Das alles hat mich fest in der evangelischen Kirche verwurzelt.» Sein Glaube trägt den Regisseur bis heute: «Ich lebe den Glauben und bete regelmässig – das gibt mir eine grosse innere Ruhe.»
Gnade und Freiheit sind elementar
Zwei der Punkte, für die sich Martin Luther vor 500 Jahren eingesetzt hat, sind Gnade und Freiheit. Auch für Nico Hoffmann sind sie elementar. Der UFA-Geschäftsführer findet: «Gnade ist die höchste Form des Verzeihen-Könnens.» Und: «Freiheit entsteht aus Gnade. Sie entspricht der inneren Haltung, sich mit Lust streiten zu können. Ein freier Mensch muss nicht der Angst nachgeben. So wie all die Wutbürger, die dauernd sagen 'Es ist alles ganz schlimm', aber kein Lebensmodell anbieten, das sie attraktiv finden würden. Freiheit ist das Gegenteil von Abschottung. Deshalb finde ich die Debatten, die wir momentan über Flüchtlinge führen, so wichtig. Diese Themen würden auch Martin Luther bewegen, wenn er heute leben würde.»
Film über Martin Luther
Zum Reformationsjubiläum ist Nico Hoffmann nicht nur Reformationsbotschafter, er hat auch einen Fernsehfilm über Martin Luther produziert. «Ich wünsche mir und meinen Mitproduzenten, dass er nicht nur religiöse Menschen erreicht, sondern auch ein Publikum, das mit Religion kaum Berührungspunkte hat, vielleicht bislang sogar einen grossen Bogen darum gemacht hat», so der UFA-Geschäftsführer. «Schwierige historische Themen so aufzubereiten, dass sie Diskussionen anregen, ist uns schon bei anderen Filmen gelungen. Mit dem Luther-Film verbinde ich eine bestimmte politische Haltung und möchte ein bestimmtes Menschenbild fördern: Ein Menschenbild der Begegnung und des offenen Dialogs. Dazu stehe ich. Das hat mit Wahrhaftigkeit zu tun. Die schätze ich auch an Luther.»
Nico Hoffmanns Film über Martin Luther läuft am 30.10.2017 im ZDF.
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Datum: 12.10.2017
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / evangelisch.de