Professor gestand Manipulation

Massenproteste gegen christlichen Gouverneur – wegen gefälschtem Video

In der letzten Woche gingen zehntausende Muslime in Indonesiens Hauptstadt Jakarta auf die Strasse und forderten die Verhaftung des amtierenden Gouverneurs, der Christ ist, wegen Beleidigung des Korans. Jetzt hat ein Professor gestanden, dass er ein Facebook-Video fälschte und dem Gouverneur die entsprechenden Worte in den Mund legte.
Proteste in Indonesien
Basuki Tjahaja Purnama

Tjahaja «Ahok» Basuki Purnama ist der erste Christ seit über 50 Jahren, der als Gouverneur der indonesischen Hauptstadt gewählt wurde. Am Montag wurde er fast neun Stunden lang von der Polizei verhört, nachdem er der Blasphemie bezichtigt worden war, worauf in Indonesien bis zu fünf Jahre Gefängnis stehen.

Alles Fälschung

Angeblich hatte der Gouverneur in einer Rede im September gesagt, dass Muslime «mit einer Aussage aus dem Koran belogen würden, dass sie nicht für Nicht-Muslime stimmen dürfen.» Dass der Koran lüge, ist für Muslime eine schwere Gotteslästerung. Nachdem die Rede über Facebook bekannt wurde, protestierten am vorletzten Freitag über 100'000 Muslime in den Strassen Jakartas. Viele forderten die Absetzung, die Verhaftung und einige gar den Kopf von Purnama.

Mittlerweile hat Buni Yani, ein Professor für Kommunikation, der das Video mit den angeblichen Gotteslästerungen auf Facebook geladen hatte, zugegeben, dass er das Video bearbeitet habe, um den Eindruck zu erwecken, dass Purnama die Muslime und den Koran beleidigt. Statt «Ihr wurdet vom 51. Vers einer Sure des Korans belogen» lautet, wie der Anwalt des Professors zugab, das Zitat in Wirklichkeit «Ihr wurdet von Leuten belogen, die den 51. Vers (…..) falsch zitiert haben».

Yani bestreitet allerdings, hinter den Protesten zu stehen, die auf seine Fälschung hin stattfanden, in denen eine Person ums Leben kam und mehrere verletzt wurden.

Wiederwahl gefährdet

Gouverneur Purnama kämpft um seine Wiederwahl. In einer Blitzumfrage gaben 440 Einwohner von Jakarta jetzt an, dass – frei nach dem Satz 'etwas Dreck bleibt immer hängen' – seine Wählbarkeit nach den Unruhen von letzter Woche gesunken sei. Bleibt zu hoffen, dass die Qualität dieser Umfrage ähnlich ist wie die vor der Wahl des US-Präsidenten.

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Datum: 14.11.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post

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