20. «Elements of Rock»-Festival

Ein Metal-Pastor, der aus dem Koffer lebt

Pastor Bob Beeman (links) mit EOR-Organisator Mike Hauser

Quelle: instagram.com / @elementsofrock

Zum runden Geburtstag erscheinen mehrere Leckerbissen am «Elements of Rock» in Uster. Unter anderem die legendäre Band «Whitecross» und Pastor Bob Beeman. Er lebt aus dem Koffer und führt in Nashville einen Dienst unter Obdachlosen.

Pastor Bob Beeman aus Nashville wird zweimal im Tagesprogramm des 20. «Elements of Rock» (EOR) predigen. «Der erste Heavy-Metal-Pastor, der nur aus zwei Koffern lebt, welcher Bands wie die legendären ‘Stryper’ prägte und für den Urknall des Christlichen Heavy Metal mitverantwortlich ist: Der Tausendsassa ist auch noch Gründer einer Obdachlosenarbeit, Buchautor und Podcaster. Spannende Gespräche an der Bar mit Pastor Bob sind garantiert», steht in der Pressemitteilung des EOR.

Der Rockpionier und Pastor Bob Beeman hat den christlichen Rock geprägt. Er gründete vor über 40 Jahren die Bewegung «Sanctuary» («Heiligtum»), die christliche Musiker förderte und während vielen Jahren auch eine christliche Gemeinde war.

Eigentum bei «eBay» verkauft

Heute spricht Pastor Bob auf Festival rund um den Globus. «Ich habe zwei Koffer, mit denen bin ich unterwegs. Alles, was ich besitze, ist dort drin. Und das ist gut so», sagte er bereits 2009 in einem ausführlichen Hintergrundgespräch mit Livenet. Einzig in Nashville, bei seinem Bruder, hat er ein Zimmer, in dem er leben könne. Seinen Besitz verkaufte er zuvor bei «eBay» um besser für seine Arbeit leben zu können.

Bob Beeman, ein moderner Apostel, der sich mit seiner Bewegung auch um Obdachlose kümmert. «25 Jahre lang zog ich Kinder auf, die Probleme hatten oder einfach Hilfe brauchten. Ich hatte damals ein grosses Haus mit acht Schlafzimmern. Meistens lebten etwa zehn Jugendliche bei mir. Aber ich reise auch viel und es wurde schwer, alles zu erhalten. Die letzten, die ich aufzog, waren mittlerweile älter und so verkaufte ich fast all meinen Besitz.»

«Manche brannten aus»

Mehr und mehr sehe man Musiker zu Christus kommen, sagte Pastor Bob damals zu Livenet: «Man sieht das mehr und mehr. Sucht man sein Glück in Drogen, Frauen, schnellem Leben und harter Musik, findet man es nicht. Manche hat dieser Lebensstil ausgebrannt und sie suchen an einem anderen Ort nach Hoffnung.»

Ein Grund, warum Pastor Bob seine Arbeit auch nach all den Jahren immer noch tut, ist, wie er damals ergänzte: «Weil wir den Menschen eine Botschaft geben können. Deshalb arbeite ich seit dem Jahr 1970 in der christlichen Musikszene und ich mache es deshalb heute noch, trotz meines Alters. Je älter unsere Mitmenschen werden und je mehr sie nachdenken, werden sie an den Punkt kommen, an dem sie Fragen stellen. Vielleicht dauert es zwanzig Jahre, aber sie werden dahin kommen.»

«Whitecross» als Headliner

Die Palette an Bands ist am jüngsten EOR äusserst breit. Zum vierten Mal stehen «Whitecross» (bekannt für die Hymne «In the Kingdom») als Headliner auf der Bühne und mit «Saint» tritt eine weitere Legende auf; die Formation existiert seit 1979.

Daneben geben sich Vertreter aus allen Stilrichtungen des Heavy Metals die Ehre. Zudem finden am Samstag und Sonntag tagsüber Gottesdienste statt.