Mehr als Party

Das war das Christival 2022

Um die 13.000 Teens, Jugendliche und Mitarbeitende feierten vom 25. bis 29. Mai in Erfurt das Christival. Motto des Jugendkongresses war: «Ich glaube. Wir feiern. Das Leben.» – Ein Rückblick.
Worship am Christival 2022 (Bild: Instagram)
Riesenrad am Christival (Bild: Christival)
Musik und mehr (Bild: Christival)
Sport mit Mehrwert (Bild: Christival)

Bis kurz vor dem Start war nicht sicher, ob das Christival stattfinden bzw. ob es so wie geplant stattfinden könnte. Doch die Pandemie liess das erste grosse christliche Event «danach» zu, fehlende Mitarbeitende wurden gerade noch rechtzeitig gefunden und die Teens und Jugendlichen hatten sich fleissig angemeldet. So konnte der aufwendige Jugendkongress über Himmelfahrt stattfinden.

Ein Ideenfeuerwerk

Das Christival fand zwar auch in der Halle statt, aber in erster Linie bestand es aus zig Workshops, Vorträgen und Aktionen in der gesamten Stadt. Da konnten alle etwas für sich finden – vorausgesetzt, die Veranstaltung war nicht ausgebucht. Es gab einen Escape-Bus, aus dem man als Gruppe nur herauskam, wenn man gemeinsam an der Botschaft des Philipperbriefs arbeitete. Es fanden Demonstrationen in Erfurt statt für «globale Nächstenliebe». Wer es gern still hatte, konnte mit ein paar Gedanken über Leben und Sterben für sich allein auf den Friedhof gehen. Und wer es gerne laut und fröhlich wollte, war zum Beispiel auf dem Erfurter Domplatz richtig: Dort gab es Open-Air-Konzerte, und Christivaller und Erfurter durften kostenlos in einem Riesenrad mitfahren – ein Gespräch über nachhaltiges Leben oder die Kirche der Zukunft war inbegriffen.

Musik und mehr

Ein wichtiges Element des Christivals war die Musik. Dort gaben sich bekannte und weniger bekannte christliche Bands und DJs die Klinke in die Hand: MJ Deech war genauso am Start wie die O'Bros – die rappenden Brüder Maxi und Alex Oberschelp. LZ7 begeisterte seine Fans mit Electro-Klängen, während das Edify Kollektiv die jungen Leute in die Anbetung mitnahm.

Man spürte es den Teilnehmenden ab, dass sie Nachholbedarf hatten: Zwei Jahre lang waren solche Konzerte nicht möglich gewesen. Trotzdem war die Musik nicht alles. Wenn zwischendrin ein ehemaliger Kindersoldat aus Uganda aus seinem Leben und von seiner Befreiung erzählte, wurde es still. Genauso als Marina aus der Ukraine erzählte – und von ihrem Wunsch, wieder zurückzugehen, um ihren Landsleuten zu helfen und mit ihnen über den Glauben zu sprechen. Sie wusste, dass sie 90 Prozent der Gottesdienstbesucher in ihrer Kirche nicht erkennen würde, weil viele neu sind und sich gerade Gott zuwenden. Neben etlichen herausfordernden Predigten waren es gerade diese persönlichen Stimmen, die das Christival prägten: Ob Janet Müller davon berichtete, wie sie vom vor einem Jahr verstorbenen «Real Life Guy» Philipp Mickenbecker (Livenet berichtete) «immer wieder profitiert» hatte oder ob der bekannte Comedian Bülent Ceylan erzählte (Livenet berichtete), wie er zum Glauben gefunden hat.

Sport mit Mehrwert

Trotz der Grösse der Veranstaltung war die Atmosphäre fast familiär. Anschluss war schnell zu finden, zum Beispiel bei einem der zahlreichen Sportprogramme. Diese lieferten nicht nur willkommene Abwechslung und Bewegung, sie boten zum Teil noch einen erheblichen Mehrwert. So fand am Samstag ein Charity-Lauf zugunsten verschiedener sozialer Projekte in Erfurt statt. Alle Freiwilligen zahlten einen Startbeitrag und hatten dann anderthalb Stunden Zeit, die 70 Stufen der Domtreppe hinaufzulaufen – immer wieder. Christivaller und Erfurter feuerten sie dabei an.

Ein Festival mit Geschichte

Berichte wie diese gibt es von jedem der inzwischen sieben Christival-Kongresse. Seit 1976 finden sie in der Regel alle sechs bis acht Jahre statt. Der Schwerpunkt ist Ermutigung zum Selberglauben und dazu, diesen Glauben weiterzugeben. Dass das Ganze heute funktioniert, war in den überfüllten Strassenbahnen zu sehen, wo viele Erfurter mit den fröhlich singenden Christival-Teilnehmenden ins Gespräch kamen, die fast jede Bahn bis an den Rand füllten. Und es war genauso bei den ehrenamtlich Helfenden zu erkennen. «Ich war 1988 in Nürnberg auf meinem ersten Christival», meinte Corinna. «Es hat mein Leben verändert. Und ich freu mich, dass ich jetzt Teenagern helfen kann, dass es eine gute Erfahrung für sie wird.»

Was bleibt?

Es ist eine Sache, dass bei einem vollen Konzertabend 11'000 Menschen in einer Halle mitsingen und -springen, aber es ist eine andere Sache, diesen Elan mit in den Alltag zu nehmen. Geschäftsführer Karsten Hüttmann meinte bereits am ersten Tag: «Wir wollen feiern, nachhaken und herausfinden, was an Jesus lebensverändernd sein kann.»

Und genau das ist geschehen. Über Spass, Musik und berührende Momente hinaus machten Teens Erfahrungen, von denen viele bleiben werden. Ein Theologiestudent meinte: «Ich weiss wieder, wofür ich studiere.» Samira strahlte: «Ich hab mich für Jesus entschieden.» Und Patrick erklärte: «Bevor ich mit meinen Jungs in die Halle gegangen bin, habe ich noch mit ihnen gebetet – laut – zum ersten Mal. Das vergesse ich nie.» Niemand der Teilnehmenden wird daheim das erleben, was auf dem Christival passierte, aber sehr viele nehmen solche und ähnliche Anstösse mit nach Hause, bis sie dann 2028 zum nächsten Christival kommen.

Zum Musikbeispiel von Edify Kollektiv:
Musikvideo Edify Kollektiv

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Datum: 01.06.2022
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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