Charakterweekend im Tessin

75 Männer schlagen sich durch die Wildnis – und erleben Gott

Die christliche Männerbewegung «Der 4te Musketier» führte am letzten Wochenende erstmals ein Charakterweekend in der Schweiz durch. 75 Männer erlebten in wilder Natur eine körperliche und psychische Grenzerfahrung, die viel Wahrheit ans Licht brachte.
Charakterweekend im Tessin
Die Teilnehmer mussten drei mal draussen übernachteten.
Das Wetter im Tessin präsentierte sich von der schönen Seite.
Marcel Hager bei seiner feurigen Abschlussrede.
Beim Abschlussgottesdienst erzählten die Teilnehmer von ihren Erlebnissen.

Gute Trekkingschuhe, ein Rucksack, warme Kleider und ein wenig Ausrüstung für ein Leben in der Wildnis – das war die einfache Ausstattung der 75 Männer, die am letzten Wochenende in Castione-Arbedo bei Bellinzona ins Charakterweekend starteten. Nur eine Gruppe von Männern unter sich, in freier Natur, kein Smartphone, keine Uhr.

«Was Menschen erleben, verändert sie»

Marcel Hager ist der Mann, der das ursprünglich in Holland gestartete Männerprojekt «Der 4te Musketier» in die Schweiz brachte. «Genau dieses Gefühl, abgeschieden von der Zivilisation zu sein und dann an die körperlichen und psychischen Grenzen zu kommen, macht diese Charakterschleife so einzigartig», sagt er. Man wolle damit Männer stärken und ihnen helfen, sich neu auszurichten und ganz für Gott zu leben. Der Unterschied zu bestehenden Männerforen und -konferenzen sei das Erlebnis. «Es ist doch grundsätzlich so: Was Menschen hören, verstehen sie, was sie sehen, das glauben sie, aber nur was sie erleben, verändert sie!»

Dass die Teilnehmer in den Tessiner Bergen tatsächlich an die Grenzen kamen, dafür sorgte ein Team rund um Marcel Hager. Die 75 Männer mussten drei Mal draussen in Zelten übernachten, hatten eine anspruchsvolle Strecke zu bewältigen und auch die Essensrationen wurden knapp bemessen. Zudem kam in jedem Team irgendwann der Moment, an dem ein «Musketier» kapitulierte und seinen Rucksack den Kollegen abgeben musste.

Einer für alle, alle für den König…

Nach der Tour trafen sich die 75 Helden am Sonntagmorgen in einer Eisenerz-Ruine zu einem Abschluss-Gottesdienst.

Marcel Hager schrie mit heiserer Stimme: «Männer, hier in diesem Hochofen wurde Eisenerz geschmolzen und geläutert. Das ist sinnbildlich auch mit euch geschehen. Euer Glaube ist die längsten 30 Zentimeter vom Kopf ins Herz gerutscht. Euer Herz wurde geläutert in der Bruderschaft unter Männern, denn in der Bibel heisst es: 'Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen' (Sprüche Kapitel 27, Vers 17).»

Zu viele Männer seien einsam, sagte Hager. «Freiheit erleben wir aber da, wo wir einander helfen, mit unseren Sehnsüchten, Versuchungen und Problemen umzugehen. Wir brauchen einander!»

Der Leiter des Musketier-Bewegung in der Schweiz schloss mit dem Schwur, bei dem alle Männer wie ein Rudel Löwen mitbrüllten: «Einer für alle, alle für einen! Und wer ist der eine? – JESUS! – Und wer ist Jesus? – Der KÖNIG! – Und was wollen wir? – Ihm dienen!»

Weekend brachte viel Wahrheit ans Licht

Bevor die eingeschworene Männergemeinschaft wieder aufgelöst wurde, stand noch die letzte Mutprobe auf dem Programm. Männer konnten in der Gruppe erzählen, was sie an diesem Charakterweekend mit dem König erlebt haben.

Hier ein paar Stimmen:

«Gott zeigte mir auf, dass sich Trägheit in meinem Leben eingeschlichen hat. Die will ich überwinden.»

«Ich habe stets im Geschäft und in der Kirche Verantwortung übernommen, aber in der Familie habe ich versagt. Meine Frau hat selbst zu unseren Söhnen geschaut. An diesem Weekend habe ich Busse getan. Ich werde mich auch bei meiner Frau entschuldigen. Und meinen Sohn – er ist auch hier – möchte ich hier und heute um Vergebung bitten!»

«Pornografie hielt mich lange Zeit gefangen. Als wir eines nachts hier im Camp einen Stein zum Kreuz hochtragen sollten, habe ich an die Pornografie gedacht. Ich habe diesen Stein zum Kreuz gebracht und glaube, dass dieser Ballast jetzt weg ist.»

«Mein Leben ist geprägt von Menschenangst, Versagensangst, immer wieder auch Drogengeschichten. An diesem Wochenende habe ich auf krasse Art erfahren, was man gemeinsam als Team überwinden kann. Das gibt mir den Glauben daran, dass ich es schaffen kann!»

«Jahrelang habe ich etwas für andere getan, etwas gegeben, nur um zu beweisen, dass ich ein Mann bin. Damit höre ich jetzt auf. Gott hat mir gezeigt, dass ich schon ein Mann bin und nichts mehr beweisen muss.»

Webseiten:
Der 4te Musketier Schweiz
Der 4t4 Musketier International
From Survive 2 Life

Datum: 29.10.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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