Die Glocken um Mosul klingen wieder
In der Stadt Mar Korkeis in der Stadt Bashiqa, rund 15 Kilometer nördlich von Mosul, waren die Glocken zwei Jahre lang still geblieben. Mosul ist der letzte grosse Rückzugsort des IS im Irak. Doch kurdische Kämpfer hatten diese Stadt im laufenden Monat November vom IS zurückerobert.
Frauen jubelten nun in diesen Tagen laut, als das neue Kreuz auf der Kirche aufgesetzt wurde, nachdem das Alte von Militanten des IS zerbrochen worden war.
Bald wieder sicher
Noch ist die Stadt spärlich bewohnt, da noch nicht alle Minen und Sprengkörper beseitigt worden sind. «Wir wollen, dass die Leute geduldig sind und warten, bis die Gegend von Minen gereinigt und sicher ist», sagt der kurdische Brigadier Mahram Yasin.
Somit hat die Verfolgung nicht das letzte Wort gehabt: Als der IS 2014 in die Ebene eindrang, stellten sie dem Christentum ein Ultimatum: eine Kopf-Steuer zahlen, zum Islam konvertieren oder den Tod durch das Schwert erfahren. Die meisten Christen flohen damals ins autonome kurdische Gebiet. Unter anderem überlebte die Christenheit in der damaligen Stadt Nahums. In Flüchtlingslagern fanden erstaunlich viele Menschen zu Christus.
Verstummt, aber wieder da
Vater Afram, Priester der Mar-Korkeis-Kirche, wünscht sich, dass die Ortschaft unter kurdischer Kontrolle bleibt. Seit dem Fall von Saddam Hussein ist die Zahl der Christen im Land massiv gefallen und unter dem IS war das Christentum in Mosul erstmals während rund zwei Jahrtausenden für kurze Zeit verstummt.
Es war Mosul, von wo aus 2014 der IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi das «Kalifat» ausgerufen hatte, das Teile des Irak und von Syrien umfasste. Der Rückgewinn von Mosul dürfte das Ende der Gruppe im Irak bedeuten.
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Datum: 23.11.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today