Zum Jahresanfang

Vier Fragen an Andreas «Boppi» Boppart

Ein neues Jahr mit vielen Möglichkeiten und Herausforderungen liegt vor uns. Livenet fragt Persönlichkeiten aus Gemeinden und Werken, was sie von diesem Jahr 2015 erwarten. Den Anfang macht Andreas Boppart, der Leiter von Campus für Christus.
Andreas «Boppi» Boppart

Livenet: Andreas Boppart, welches Ereignis war für Sie das grösste im letzten Jahr?
Wenn man beim Wort «grösste» hängen bleibt, dann gab es da einige ganz grosse Events und Projekte, die dieses Jahr stattgefunden haben… aber es wird niemanden erstaunen, dass bei genauem Hinschauen oftmals scheinbar «kleinere» Sachen im Leben zum grössten Ereignis werden. Ich durfte Freunde trauen, die mir viel bedeuten und deren Anfahrtsweg zu dieser Hochzeit ein grosses Zeichen von Gottes Liebe und Gnade ist. Dann wurde ich zum vierten Mal Papa einer kleinen Prinzessin – solche «kleinen» Momente sind durch keinen Mega-Event zu toppen. Das SIND die Mega-Events!

Was müsste bei den Christen 2015 passieren?
Ich nehme wahr, wie wir uns in der postmodernen Gnade eingekuschelt und es uns da ziemlich gemütlich gemacht haben. Wir sind von Gott «bewegungslos geliebt». Das paart sich dann auch noch unglücklich mit einer sich schleichend anbahnenden Ohnmacht gegenüber den vielen schrecklichen und unverständlichen Dingen, die weltweit geschehen. Ich wünsche mir, dass wir Christen uns aus der lähmenden Lethargie lösen und mutiger unsere Stimme erheben – nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in unserem persönlichen Umfeld. Mit Christus in uns sind wir gesetzt als Hoffnungsträger, als Licht der Welt, als Stimmen, die auf einen liebenden und vergebenden Gott hinweisen und deshalb auch immer wieder klar zur Umkehr rufen. Ich wünsche mir, dass wir den eigenen Fragen und dem eigenen Unverständnis ebenso wenig ausweichen, wie den Problemen dieser Welt. Und dass wir uns wie Jeremia mitten in die Trümmer hinstellen und glaubensvoll ausrufen (Klagelieder, Kapitel 3, Verse 21-23): «Aber eine Hoffnung bleibt mir noch, an ihr halte ich fest: Die Güte des Herrn hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu! Gross ist deine Treue, o Herr!» Denn erst wenn wir Christen aufhören, dieses Licht und diese Hoffnung hinaus zu strahlen, wird es wirklich dunkel. Ich wünsche mir ein strahlendes 2015!

Welche besondere Herausforderung wartet auf Sie?
Braucht es noch mehr Herausforderungen, als vier kleine Mädels zwischen 0 und 5 Jahren? Sicher sind die ganz grossen Challenges, immer wieder zu erspüren, wo Gott mit mir persönlich aber auch mit Campus für Christus hin will. Und dabei auch meine Ressourcen verantwortungsvoll einzusetzen und mich nicht in irgendwelchen Nebensächlichkeiten zu verlieren. Explo Ende 2015 wird eine wunderbare Herausforderung. Mindestens ebenso wichtig ist es aber auch, dass ich die 3-4 Jeninser Papiersammlungen nicht verpasse, sonst explodiert dann irgendwann unser Schopf!

Was liegt Ihnen für die Schweiz am meisten am Herzen?
Die Einheit unter den Christen. Gottes Wort ist so klar: «Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt» (Johannesevanglium, Kapitel 13, Vers 35). Viele energieverschleissende Projekte und Aktionen könnten wir Christen uns sparen, würden wir durch ein Miteinander Christus in unserer Mitte sichtbar werden lassen. Darin liegt eine unglaubliche Kraft, die wir noch nicht mal im Ansatz geschmeckt haben. Der Weg dorthin führt uns vielleicht beschwerlich über unseren eigenen Stolz und unseren schützenden Gartenzaun hinaus – ist aber jeden Schritt auf das Gegenüber zu wert.

Weitere Berichte finden sie im Dossier «Neujahrsserie 2015».

Zur Webseite:
Campus für Christus

Datum: 01.01.2015
Autor: Andreas Boppart / Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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