In den Niederlanden wird ein Verbot von Prostitution gefordert. «Was wäre, wenn es deine Schwester wäre?», fragen junge Niederländer und posieren mit Schildern wie «Ik ben onbetaalbaar» («Ich bin unbezahlbar»). Bereits haben rund 42'000 Jugendliche eine Petition unterzeichnet, welche sich gegen den Besuch bei Prostituierten richtet.Christliche und feministische Gruppen ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, die Prostitution für illegal zu erklären. Die Markenzeichen der «Exxpose»-Bewegung sind Bilder mit schwarz-weissen Tafeln mit der Aufschrift «Ik ben onbetaalbaar» («Ich bin unbezahlbar») oder «Was wäre, wenn es deine Schwester wäre?».
Der Rotlichtbezirk Amsterdams ist ein touristischer Hotspot, das Land ist eines der freizügigsten der Welt. Doch Aktivisten heben hervor, dass verletzliche Frauen ausgebeutet werden.
Käufer soll bestraft werden
Die Bewegung fordert, dass Holland dem «nordischen Modell» folgt: In Schweden, Norwegen, Island, Nordirland und Frankreich wird die Strafe vom «Käufer» und nicht der «Verkäuferin» getragen. Dadurch wurde die Nachfrage nach käuflichem Sex reduziert und diese Länder wurden weniger zum Ziel von Menschenhändlern.
«Exxpose»-Mitbegründerin Sara Lous arbeitete in einem Rehabilitationszentrum für Ex-Prostituierte und sagt zu «BBC», dass in den Niederlanden bei diesem Thema sehr viel schief laufe: «Wir haben sehr viel Menschenhandel, Amsterdam ist am verwundbarsten wegen der hohen Nachfrage nach billigem Sex.»
«Für Zweck geschaffen»
Louise Gleich von der christlichen Organisation «CARE» stimmte mit den Aktivisten überein, dass die Kriminalisierung ein wirksames Mittel sei, um die Nachfrage nach bezahltem Sex und das Ausmass des Menschenhandels zu verringern.
«'CARE' glaubt, dass Menschen für einen bestimmten Zweck geschaffen wurden. Der Kauf des Körpers von jemandem ist eine Verletzung seiner grundlegenden Würde als Mensch.» Und weiter: «Es gibt eindeutig eine starke Unterstützung für diesen neuen Ansatz in den Niederlanden, insbesondere bei gut informierten jungen Menschen.»
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Datum: 15.04.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Christian Today