Leidensgrenze erreicht – und überwunden
Diese Lebensgeschichte zeigt auf, was christliche Initiativen, ein Patenschafts-Projekt oder eine christlich geführte Schule für lebensrettende Auswirkungen haben können.
Natalia (Nati) Preis wuchs in Paraguay auf und lebt heute in Deutschland. Ihr Vater hatte ein massives Alkoholproblem. Als dann die Mutter die Familie verliess, war Nati 16jährig und fiel in ein dunkles Loch.
Zerrüttete Familie versus christliche Schule
Die Kindheit von Nati Preis war so verheerend, dass sie sogar Hunger leiden musste, obwohl die Mutter den ganzen Tag arbeitete. Denn der Vater verprasste das Geld für Alkohol. So hielt es die Mutter nicht mehr aus, verliess die Familie und Nati wurde von der Oma aufgezogen. Diese wollte der Enkelin eine gute Schule ermöglichen und fand eine christliche Bildungsstätte, die eine nötige Alternative bot. In die staatliche Schule fanden damals Drogen den Einzug.
Doch das christliche Schulprojekt, das von Deutschland organisiert und unterstützt wurde, war ein Ort von Sicherheit. Die junge Frau erzählt: «Es gab Bibelstudium und Andachten. Ich durfte viel über Gott lernen, aber es war für mich nicht alles so greifbar von Gott Vater, Jesus und dem Heiligen Geist.»
Welt zusammengebrochen: Wo ist Gott?
«Ich wollte Gott verstehen und war an der Schule interessiert; an diesem Gott der Liebe, von dem dort erzählt wurde. Aber sobald ich zu Hause war, war alles wieder weg. Was bringt mir das alles, die Schule, das Lernen?», so Nati Preis. Denn da waren die Probleme wieder im Vordergrund. Und dann kam der Riesenbruch, als die Mutter alle verliess. Nati Preis ging nicht mehr zur Schule und hatte keine Lebensenergie mehr. Ihre ganze Welt war zusammengebrochen.
Lehrerin öffnet Tür zur Liebe
Die Lehrerin erzählte, dass Gott sie wirklich liebe und erklärte die Frohe Botschaft von Jesus. Sie sagte: «Deine Eltern können dir diese Liebe nicht geben, weil sie selber auf der Suche sind. Dein Papa hat diese Liebe nicht, auch deine Mama nicht.» Da erlebte Natalia diesen grossen Aha-Effekt, sie verstand, weshalb die Eltern so handelten und beispielsweise die Mutter ihren Ehemann verliess. Sie begriff, dass die Eltern genauso auf der Suche nach dieser Liebe waren wie sie selber.
Die Lehrerin begleitete dann die Schülerin für die nächsten drei Schuljahre. Sie lasen zusammen die Bibel und besprachen viele Glaubensinhalte. Auch, dass der freie Willen des Menschen ein Grund war, weshalb ihre Eltern so lebten. Und das erklärte, dass nicht Gott die Schuld daran hatte.
«Gott war immer bei mir»
Nati Preis wurde auch bewusst, dass sie durchaus nette Menschen auf ihrem Weg hatte, die sie liebevoll behandelten: «Gott war immer bei mir. Es gibt viele Menschen in deinem Leben, die dich so gut behandeln, dich auf diesem guten Weg mitnehmen möchten. Ich hatte auch einen so lieben Lehrer, der war wie ein Papa zu mir. Während der Schulzeit hatte ich immer Menschen, die mir die Liebe gaben, die ich zu Hause nicht bekam.»
Eltern vergeben und Perfektionismus loswerden
Die negativen Gedanken und Gefühle waren trotzdem noch da, auch die Frage, weshalb die Eltern nicht für sie da gewesen waren. «Aber auch ich machte schlechte Sachen und Gott vergibt auch mir. Also wollte ich die Eltern loslassen und vergeben. Ich konnte von Herzen loslassen», erzählt Nati Preis und fährt fort: «Es gab noch einiges aufzuräumen, zum Beispiel störte mich etwas an einer Person und ich merkte: Ah, Papa sagte früher, ich müsse top in der Schule sein, eine A-Schülerin sein. Wenn ich das nicht erreichte, dachte ich, ich bin nicht gut genug. Auch das konnte ich ablegen und wissen, ich muss nicht perfekt sein, oder immer eine 1er-Schülerin.»
Ein liebender Vater, kein Gott von Regeln und Hölle
Und was wünscht sie sich heute? «Ich will, dass Menschen Jesus, den Heiligen Geist, Gott kennenlernen… und erkennen, dass er nicht nur Regeln hat und uns in die Hölle schicken will, sondern ein liebender Vater ist. Auch, dass Jesus nicht nur die Sünden, sondern unsre Schmerzen, Leiden und Krankheiten, diese Dunkelheit besiegt hat. Dass Menschen diese Liebe spüren können.» Er wolle uns von Stolz, Neid und Lügen befreien, wenn wir diese bei Gott ablegen, schliesst sie begeistert.
Hier geht’s zum Talk:
Zum Thema:
Gott persönlich kennenlernen
Trotz Mobbing und Scham: Sue Corl: «Ich bin wunderbar gemacht»
Ex-Bankräuber hilft anderen: Auf den Abgrund folgte die Erlösung