Kurzfilme sind das Medium der Zukunft
Für christliche Gemeinden ist es normalerweise ein Anliegen, Menschen zu dienen. Das Beste, was sie zu geben haben, ist, Menschen an ihrem Glauben Anteilnehmen zu lassen. Es gibt aber auch viele andere, oftmals ganz praktische Dinge, mit welchen verschiedenste Leute unterstützt werden können. Das Heilsarmee-Korps (Gemeinde) in Münsingen hat einen interessanten Weg gefunden.
CompiClub
Im Jahr 1996 gründete Marcel Huber als Projekt der Heilsarmee Münsingen einen Computer-Club. Jungen Menschen sollte der Umgang mit dem Computer vermittelt werden. Als ehrenamtlicher Jugendarbeiter war es Marcel aber auch wichtig, etwas vom Glauben weitergeben zu können. Das Projekt boomte – 2001 kam sogar das Schweizer Fernsehen zu einem Besuch vorbei und drehte für die Sendung «ausser man tut es». Der Boom liess in den folgenden Jahren nach. Trotz innovativen Inhalten wie Spiele für Android-Handys zu programmieren, gingen die Teilnehmerzahlen zurück.
Neuauflage: Filmprojekt
Marcel führte die Arbeit treu weiter. Trotzdem stellte sich die Frage, ob und wie der CompiClub weitergeführt werden sollte. Nach vielen Überlegungen setzte sich die Idee fest, ein Filmprojekt durchzuführen. Durch die Initiative von Heilsarmeeoffizier Lukas Schenk und die langjährige Erfahrung von Marcel Huber und dessen Nachwuchsleitern, schien das Projekt vielversprechend.
Teenager sollten selbstständig einen kleinen Film produzieren können. Hierzu sind Fähigkeiten wie Filmen, vor allem aber Bildbearbeitung gefordert. Für Letzteres wird vorerst ein einfaches Gratisprogramm verwendet, welches die Jugendlichen zu Hause weiterhin benutzen können. Wer sich später für eine vertiefte Verwendung entscheidet, kann selbst ein professionelles Programm erwerben.
Film ist ein Medium der Zukunft
Für Kinder und Jugendliche ist klar: Kleine Filme sind ein wichtiges Medium für die Zukunft. Durch das Filmprojekt nahm die Teilnehmerzahl des CompiClubs um mehr als einen Drittel zu. Chloé (10) gehört zu den jüngsten Teilnehmenden. Sie sagt: «Es ist mega lustig und man lernt schnell.» Die Freude an der Sache teilt auch Johannes (14): «Es macht Spass! Ich kann viel Neues lernen!» Doch dann fügt er hinzu: «Nur die Abende sind viel zu kurz.» Selbst für einen Kurzfilm braucht es verschiedene Tätigkeiten: Einige versuchen sich als Schauspieler, andere schreiben ein kleines Drehbuch. Es braucht ein technisches Flair, welches gerade beim Filmen oder bei der Bildbearbeitung zum Tragen kommt.
Ziel und Motivation von Lukas Schenk
Durch dieses Projekt will Lukas Schenk unter anderem den Kindern und Jugendlichen helfen, ihre Begabungen zu entdecken und sie darin fördern. Jedoch nicht nur das: «Als Offizier der Heilsarmee habe ich natürlich ein Anliegen, meinen Glauben weiterzugeben. Es ist mir aber auch wichtig, dass die Teilnehmenden diesbezüglich frei sind. Sie müssen weder singen, noch beten, noch etwas sagen.»
Um diesem Anliegen Raum zu geben, sind 45 Minuten reserviert. In dieser Zeit singen sie ein paar Lieder, hören einen kurzen Input und vertiefen anschliessend das Gehörte in kleinen Gesprächsgruppen. «Dies wurde auf dem Flyer klar deklariert und ist Teil des Programms. Dennoch sind relativ viele Kinder und Jugendliche dabei, deren Eltern in keiner Kirche bzw. Gemeinde sind. Dass das Interesse und die Begeisterung dafür nicht bei allen gleich gross sind, versteht sich von selbst. Im Grossen und Ganzen sind sie aber dabei, hören zu, singen mit und beteiligen sich.»
Zur Webseite:
CompiClub
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Datum: 01.04.2018
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet