Ein Meilenstein in der Bibelübersetzung
Aktuell gibt es nur noch in 985 Sprachen, die von 29,3 Millionen Menschen oder weniger als 1 Prozent der Weltbevölkerung gesprochen werden, keinen einzigen übersetzten Bibelvers. Dabei handelt es sich häufig um die am stärksten isolierten und am schwersten zu erreichenden Gruppen.
Erfolge und Schwierigkeiten
Im Vergleich zu vor drei Jahren, als es noch 1‘892 Sprachen ohne Bibelübersetzung gab, ist der Rückgang bemerkenswert. Vor allem in Afrika wurden grosse Fortschritte erzielt, aber viele der verbleibenden Sprachen liegen in Regionen, die dem Christentum verschlossen sind, vor allem in Asien.
Anke Plange-van Well von Wycliffe Bible Translators betont, dass Statistiken nur einen Teil der Geschichte erzählen: «Die eigentliche Frage ist, ob die Gemeinschaften die Bibel aktiv nutzen und ob die lokalen Kirchen eine Rolle bei der Verbreitung und Nutzung der Bibel spielen. In Gebieten, in denen die Bibel verboten oder unbekannt ist, sind die Herausforderungen immens.»
Die weltweite Bibelübersetzungsbewegung hat sich im Rahmen der «Vision 2025» zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 Übersetzungsprojekte in allen Sprachen auf den Weg zu bringen. Während es auf den meisten Kontinenten Fortschritte gibt, stellen Regionen, in denen Christen verfolgt werden, besondere Hürden dar. «Für einheimische Christen ist es gefährlich, sich an Übersetzungsprojekten zu beteiligen», sagt Plange. «Trotz der Risiken versammeln sich viele im Verborgenen und sehnen sich nach dem Wort Gottes in der Sprache ihres Herzens.»
Die Rolle der Technologie und ihre verändernde Wirkung
Der technische Fortschritt hat die Übersetzungsarbeit beschleunigt. In Nigeria ist die Zahl der Sprachen, in denen es keine Bibel gibt, innerhalb von drei Jahren von 178 auf nur noch 22 zurückgegangen. Pastor Daniel Bala, einer der Übersetzer, hebt die Bedeutung von Übersetzungssoftware hervor: «Sie ist schneller und genauer als die früher übliche Methode mit Papier und Bleistift. Allerdings ist die Schulung in Computerkenntnissen für viele Gemeinden immer noch eine grosse Herausforderung.»
Selbst Teilübersetzungen bewirken einen tiefgreifenden Wandel. In Nigeria hört der Bauer Magagi bei der Arbeit Bibelstellen auf seinem Telefon. «Gottes Wort in meiner Sprache zu hören, hat meinen Glauben gestärkt und mich näher zu Gott gebracht», sagt er. Besonders in Gemeinden mit geringer Alphabetisierungsrate sind Hörbibeln wirkungsvoll, weil sie Gottes Wort auf neue und effektive Weise zugänglich machen.
Trotz aller Fortschritte bleibt noch viel zu tun, bis jede Gemeinde die Bibel in der Sprache ihres Herzens hat. Vorerst geht die Mission mit Dringlichkeit und Hoffnung weiter.
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Datum: 11.04.2025
Quelle:
Joel-News / Wycliffe Bibelübersetzer