Kloster statt Broadway

Warum ich mich für ein Leben mit Gott entschied

Schon mit drei Jahren beginnt David Rider zu tanzen. Stepptanz bleibt seine Leidenschaft und er ist so begabt, dass er ein Engagement am Broadway bekommt. Trotzdem entscheidet er sich gegen eine Karriere auf der Bühne und entschliesst, Priester zu werden.
Stepptänzer und Priester David Rider
David Rider in seinem Element «Stepptanz»
Papst Johannes Paul II

Stepptanz war mein Leben. Von klein auf tanzte ich, wann auch immer sich die Gelegenheit dazu bot. Später machte ich neben der Schule meine eigene Tanzschule auf und ging immer wieder auf Tournee. Als ich ein Engagement am Broadway bekam, nahm ich mir ein Jahr Auszeit von der Schule und tanzte Abend für Abend in dem Musical «42nd Street». Ich war am Ziel meiner Träume angekommen. Das wollte ich bis zum Ende meines Lebens machen: Tanz unterrichten und auftreten.

Gott ist real

Ich hatte nie etwas gegen Gott, aber der Glaube hatte keinen Einfluss auf mein Leben. Bis ich 17 Jahre alt wurde. Durch einen Mentor auf der Highschool fing ich an, mich mit Gott zu beschäftigen und das veränderte viel in mir. Wir sprachen intensiv über den Glauben, er empfahl mir Bücher und half mir, Gott zu entdecken, dies auf eine sehr reale, kraftvolle Art. Ich schloss mich einer Gruppe von Christen an und war berührt davon, wie hingegeben die Menschen dort die Worte Jesu in die Tat umsetzten. Ich fing an zu begreifen, dass der Glaube etwas ganz Praktisches ist.

Als ich die Entscheidung für ein Leben mit Gott traf, kam mir das erste Mal der Gedanke, Priester zu werden. Gott begegnete mir so intensiv während dem Abendmahl und erfüllte mich dabei mit solcher Freude und Trost, wie ich es nie zuvor erlebt hatte.

Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob ich für ein Leben im Kloster wirklich meinen Traum als Tänzer aufgeben wollte.

Der Broadway und der Papst

Im Jahr, als ich am Broadway tanzte, starb eines meiner grossen Vorbilder, Papst Johannes Paul II. In jeder Zeitung und auf jedem Sender brachten sie seine Lebensgeschichte. Und es berührte mich zu sehen, dass auch er als junger Mann vor einer krassen Entscheidung stand: Entweder Schauspieler am Theater zu werden oder im Kloster zu leben.

Als ich mir im Fernsehen seine Beerdigung ansah, wurde mir klar, dass seine Entscheidung, Priester zu werden, Auswirkung auf die ganze Welt gehabt hat. Da wurde auch in mir die Sehnsucht wach, alles stehen und liegen zu lassen, um Jesus nachzufolgen.

Leben als Priester

Heute tanze ich nicht mehr so viel wie früher. Und wenn ich tanze, tue ich es mit einem anderen Ziel. Ich mach es nicht mehr für mich oder weil ich Spass daran habe, sondern ich tanze, weil ich dadurch am Reich Gottes bauen will.

Die meisten sind überrascht, wenn sie einen Priester tanzen sehen. Und dann wundern sie sich, dass ich meine Karriere für Gott aufgegeben habe. Sie realisieren, dass Gott mir so viel wichtiger ist, als ein Leben im Rampenlicht.

Die Heilige Augustine hat einmal gesagt: «Du hast uns für dich geschaffen, oh Gott. Und unsere Herzen sind rastlos, bis sie in dir ruhen.» Das habe ich als wahr erlebt. Gott ist nicht weit weg, er ist nicht unerreichbar und er hat sich auch nicht von uns abgewandt. Ganz im Gegenteil. Er sehnt sich danach, jeden von uns heil zu machen und durch eine tiefe Beziehung zu ihm ins Glück zu führen.

Ich bin Priester geworden, damit ich anderen helfen kann, Gott neu zu finden. Ich wünsche mir, dass die Menschen ihn kennen lernen und verstehen, dass er allein die Macht hat, die tiefsten Sehnsüchte unseres Herzens zu stillen.

David Rider – Broadway


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Datum: 11.11.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / nypriest.com

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