Glaubensbasierte Unterhaltung boomt
Beide spielen gemeinsam in der Serie «County Rescue» die nach einer erfolgreichen ersten Staffel nun in die zweite geht – inmitten eines wachsenden landesweiten Interesses an Produktionen mit christlichem Hintergrund.
Im vergangenen Herbst erreichte der christliche Film «The Best Christmas Pageant Ever» Platz drei an den US-Kinokassen und überzeugte auch die Kritiker – 92 Prozent bei «Rotten Tomatoes». Zuvor war bereits «Unsung Hero» auf Platz zwei gestartet. Und dann ist da noch das weltweite Phänomen «The Chosen», das ein Millionenpublikum begeisterte und sogar den Sprung ins Kino schaffte.
Eine Art Renaissance
Gefragt, ob er das aktuelle Geschehen als eine Art «Renaissance» für glaubensbasierte Unterhaltung bezeichnen würde, stimmt Brett Varvel zu: «Wenn man sich die Künstler der Renaissance im 15. und 16. Jahrhundert ansieht – das waren begabte Menschen, die das Heilige auf künstlerische Weise in Schönheit verwandelt und diese Schönheit den Menschen präsentiert haben. Und lange Zeit hat die christliche Unterhaltung genau das nicht getan – das Heilige wurde nicht in schönem Licht dargestellt. Doch jetzt heben wir einen höheren Anspruch: mehr Qualität, mehr Exzellenz, mehr Authentizität, wenn wir diese Geschichten zum Leben erwecken.»
Zuschauer sehnen sich danach
«Die Zuschauer sehnen sich nach guter Unterhaltung», sagt Kristin Wollett. «Und wenn man dann Filme wie ‘Disciples in the Moonlight’, ‘Unsung Hero’, ‘The Best Christmas Pageant Ever’ oder ‘The Chosen’ sieht, denkt man: ‘Ja, genau das habe ich gebraucht.’ Man merkt, dass man sich so lange von einer anderen Quelle ernährt hat, ohne zu erkennen, wonach man sich eigentlich wirklich gesehnt hat.»
Kristin Wollett weiter: «Ich glaube, dass die Menschen endlich eine Vorstellung davon bekommen, was gute, familienfreundliche und glaubensorientierte Unterhaltung wirklich ausmacht – gute Geschichten, gutes Schauspiel, eine stimmige Gesamtkomposition. Und jetzt, wo die Zuschauer einmal davon gekostet haben, wollen sie einfach mehr davon.»
Aufschwung im richtigen Moment
Glaubensbasierte Unterhaltung erlebe diesen Aufschwung genau zu dem Zeitpunkt, an dem viele Hollywood-Produktionen «völlig aus dem Ruder laufen», so Kristin Wollett.
Für Brett Varvel ist christliche Unterhaltung «unerforschtes Terrain». «Das Talent war immer da. Aber viele hatten einfach Angst, das Risiko einzugehen. Aber jetzt sehen wir, dass sogar A-Prominente aus dem Mainstream bereit sind, sich auf glaubensbasierte Projekte einzulassen – was früher als Karriereselbstmord galt. Man wurde gemieden oder sogar auf schwarze Listen gesetzt.»
Als Beispiele nennt er den Film «Jesus Revolution» von 2023 mit dem fünffachen Emmy-Gewinner Kelsey Grammer in der Hauptrolle. Oder «Ordinary Angels» (2024) mit Oscar-Preisträgerin Hilary Swank in der Hauptrolle.
Die Messlatte wird höher gelegt
Die christliche Filmindustrie sei inzwischen auch ehrlicher geworden, was die Qualität ihrer Werke angeht, erklärt Brett Varvel: «Es reicht nicht mehr zu sagen: ‘Da ist Gott oder Jesus drin – also ist es grossartig.' Nein, wir müssen exzellent sein. Wenn etwas schlecht ist, müssen wir es zugeben, daraus lernen und uns als Künstler weiterentwickeln. In den letzten zehn Jahren hat sich eine grosse Ehrlichkeit entwickelt, die mit einer neuen Risikobereitschaft einhergeht.»
«County Rescue» erzählt die Geschichte von Rettungssanitätern in der Ausbildung. «Ich hoffe, dass diese Serie den Weg für viele weitere Projekte dieser Art ebnet», sagt Kristin Wollett. «Und ich hoffe, dass sie die Messlatte höher legt.»
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Datum: 25.03.2025
Autor:
Michael Foust / Daniel Gerber
Quelle:
Crosswalk / Übersetzung: Livenet