Die Täuferreise

Dokumentation zum 500-jährigen Jubiläum der Täuferbewegung

Der Theologe Dr. Winfried Vogel mit Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp
Vom 18. Januar bis 8. März 2025 strahlte der christliche Fernsehsender Hope TV eine achtteilige Dokumentation über die Täuferbewegung aus, die in diesem Jahr ihr 500-jähriges Jubiläum feiert. Die Folgen sind jetzt online verfügbar.

Die TV-Dokumentationsreihe «Täuferreise – Auf den Spuren einer vergessenen Reformation» beleuchtet eine weniger bekannte, aber bedeutende Bewegung der Reformationsgeschichte: die Täufer, damals auch Wiedertäufer oder Anabaptisten genannt. Der Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp (Theologische Hochschule Friedensau) und der Theologe Dr. Winfried Vogel (Hope TV) haben sich gemeinsam auf eine 3‘000 Kilometer lange Reise begeben, um die Spuren dieser vergessenen Reformation zu entdecken. Von dort berichten sie über die wichtigsten Vertreter der Täuferbewegung und über den Glauben dieser Menschen.

Von den ersten Taufen in Zürich im Jahr 1525 bis zur Entstehung einer globalen Bewegung zeigt die Serie, wie die Täufer trotz Verfolgung und Unterdrückung eine bleibende Spur in der Geschichte hinterlassen haben. In einem Interview in der Januarausgabe der Kirchenzeitschrift Adventisten heute antworten sie auf Fragen zur Entwicklung und Bedeutung der Täuferbewegung.

Nicht vor radikalen Schritten zurückgeschreckt

2025 erinnern Kirchengemeinden, die sich auf die Täuferbewegung ab dem 16. Jahrhundert zurückführen lassen oder die sich mit ihr verbunden fühlen, gemeinsam an die erste täuferische Glaubenstaufe. Diese fand am 21. Januar 1525 in Zürich statt. Hinter dem Namen «Täufer» verbarg sich damals eine grosse Vielfalt christlicher Gruppen wie die Mennoniten, die Hutterer, die Schweizer Brüder, die Melchioriten und viele einzelne, meist kleinere Gemeinden, die gemeinsam die Ablehnung der Kindertaufe verband.

Doch es ging ihnen um mehr, wie Winfried Vogel im oben erwähnten Interview erläutert: «Sie empfanden die Reformen von Zwingli und Luther grundsätzlich als unzureichend. Sie waren der Überzeugung, dass das [reformatorische] Prinzip von Sola Scriptura (allein die Bibel) bedeutet, sich wirklich an die Aussagen der Bibel zu halten und keine Kompromisse einzugehen. Da, wo die Reformatoren zögerten oder sich weigerten, biblische Erkenntnisse umzusetzen, weil sie Angst um den Fortgang der Reformation hatten, wollten die Täufer weitergehen und schreckten teilweise vor radikalen Schritten nicht zurück, die auch die gesellschaftliche Ordnung betrafen.»

Neben der Wittenberger und der Schweizer Reformation bildeten die Täufer die dritte reformatorische Strömung, die zum linken Flügel der Reformation gerechnet werden.

Orte der Täuferbewegung

Täufer lebten vor allem in Nordwestdeutschland, aber auch im Süden Deutschlands, in der Kurpfalz, in Bayern, Hessen, Thüringen und in Württemberg. Täufergemeinden gab es auch in Österreich, in Mähren, in der Schweiz und in den Niederlanden.

Die Dokumentation führt an acht verschiedene Orte, die heute noch an die Täuferbewegung erinnern: Zürich, Schleitheim nahe Schaffhausen, Innsbruck, Augsburg, Allstedt in Sachsen-Anhalt, Frankenhausen im thüringischen Kyffhäuserkreis, Münster in Westfalen und Bad Oldesloe nördlich von Hamburg. Dort wird in der TV-Doku an Originalschauplätzen die Geschichte der Täufer rekonstruiert und an die vergessene Reformation erinnert. In historisch-theologischen Reflexionen entfalten die zwei Kirchenhistoriker Dr. Hartlapp und Dr. Vogel ein kleines Panorama der Täuferbewegung im deutschsprachigen Raum.

Die einzelnen Folgen der Täuferreise sind hier abrufbar.

Zum Thema:
Jubiläumsjahr 2025: 500 Jahre Täufer - das dritte Bein der Reformation
Impulse von Luther: Von der Freiheit eines Christenmenschen
Wurzeln im selben Boden: «Ja, wir sind ein Kind der Reformation»

Datum: 22.03.2025
Quelle: APD

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung