«Switchfoot» über Uneinigkeit

«Das Kreuz ist die Antwort auf Spannungen»

Die christliche Rockband «Switchfoot» publizierte soeben ihr zwölftes Studioalbum. Die Gruppe hofft, dass dieses
Die christliche Rockband Switchfoot (Bild: Instagram)

dazu beiträgt, die Spannungen in der Welt abzubauen. Die Zuhörer werden ermutigt, zusammenzukommen, statt sich durch Unterschiede zu trennen.

Das Album heisst «Interrobang» und zeigt ein Symbol, das aus einem Fragezeichen sowie einem Ausrufezeichen besteht. «Es ist ein sehr passendes Symbol für die Welt, in der wir gerade leben», erläutert Bassist Tim Foreman. «Zwei polarisierende Dinge passieren auf einmal und wir versuchen, etwas Schönes zu schaffen und Harmonie in der Dissonanz zu finden.»

Das jüngste Werk entstand in den bewegenden Zeiten der Corona-Pandemie, der BLM-Proteste und der polarisierenden US-Präsidentenwahl 2020. «Ich habe das Gefühl, dass die Platte in keiner anderen Zeit hätte gemacht werden können», bilanziert Frontmann Jon Foreman.

«Sie repräsentiert das Jahr, das wir Menschen gerade durchlebt haben. Ich denke, dass dieses Album all das aufgreift und versucht, die grösseren Fragen zu stellen: Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Was bedeutet es, Einheit mit jemandem zu finden, mit dem man nicht übereinstimmt? Das sind offene Fragen, von denen ich denke, dass wir immer versuchen werden, sie herauszufinden.»

Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Wahrheit

Jon Foreman erläutert, dass das Album aus einer «intensiven Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Wahrheit» entstanden ist. «Ich denke es liegt daran, dass es sich um Dinge handelt, die mich nachts wach halten. Es ist nicht so, dass ich die Antworten habe und sie dem Hörer vorenthalte. Es ist buchstäblich mein Ringen mit diesen Fragen.»

Der zweifache Familienvater fügt hinzu: «Ich fühle mich so glücklich, dass ich dieses Medium habe, dieses Ventil, um die Zweifel, Überzeugungen, Frustrationen, Schmerzen und Freuden ausdrücken zu können. Es ist wie ein Tagebuch, das wir in die Welt bringen können.»

Wie geht es bei Uneinigkeit weiter?

Tim Foreman fügte hinzu, dass dies Zeiten seien, in denen «man nicht lange suchen muss, um Meinungen und Argumente zu finden». Und die grosse Frage sei: «Meine Meinung wurde nicht geändert, und deine auch nicht. Wie geht es jetzt weiter? Haben wir noch eine Beziehung? Können wir noch Freunde sein? Können wir weiterhin im Dialog bleiben und zusammenleben? Wie sieht das aus?»

Sein Bruder Jon Foreman fügt hinzu: «Noch wichtiger ist, dass wir selbst in der Spannung etwas Schönes schaffen können.» Das Album sei auch eine direkte Antwort auf das Gefühl von Spannungen, von denen gegenwärtig sehr viele Menschen betroffen sind.

Das Gemeinsame suchen

Jon Foreman rät allen, nach Gemeinsamkeiten und Einigkeit suchen: «Ich habe zwei Gedanken: Ich denke, dass zwei Menschen, egal wie ähnlich sie sich sind, irgendwann nicht mehr einer Meinung sein werden. Gehen wir also davon aus, dass jeder einzelne Mensch anders ist. Gehen wir davon aus, dass es Dinge gibt, über die wir nicht einer Meinung sind, und gehen wir dann davon aus, dass wir einen Weg finden müssen, um zusammenzuleben. Vielleicht sind wir im biblischen Sinne sogar Nachbarn, wir teilen eine Grundstücksgrenze, wir teilen eine Stadt, wir teilen eine Nation miteinander. Anstatt zu sagen: 'Ach du meine Güte, du bist anders als ich' könnte es auch heissen: 'Natürlich bist du anders als ich.' Und natürlich müssen wir einen Weg finden, das zu überwinden. Was wäre, wenn das unser Anfang wäre?»

Und Joe Foreman weiter: «Der zweite Gedanke ist, dass ich mich in vielen Dingen an Christus orientiere. Ich glaube, er hat sich entschieden, direkt auf die Menschen zuzugehen und mit denen zu sprechen, mit denen er nicht einverstanden war. Er zog sich auch zurück in die Stille und das Gebet, aber sein Leben wurde in der Spannung gelebt.»

Das Kreuz im Zentrum

Weiter betont er: «Wenn man darüber reden will, wie man das Ganze zu einem endgültigen Abschluss bringt, dann gibt es meiner Meinung nach kein besseres Beispiel für Spannung als das Kreuz. Ich habe das Gefühl, dass diese Hingabe die ultimative Antwort auf die Spannung ist. Anstatt zu den Waffen zu greifen, kann diese Gewalt auf Facebook, auf Twitter oder was auch immer ausgelebt werden, diese defensiven Aggressionen, die wir haben, sind meiner Meinung nach das Gegenteil und die Antithese des Evangeliums.»

Tim Foreman sagte, sein Lieblingssong auf dem Album sei «Lost Cause». «Ich kann nicht nur jemanden tolerieren oder lernen, mit jemandem zu leben, mit dem ich nicht einverstanden bin, sondern ich brauche diese Person sogar. Ich brauche diese Person, weil sie entweder bestätigt, was ich weiss, dass es wahr ist, oder mich herausfordert, Neues zu lernen. Das ist manchmal schön und manchmal schmerzhaft.»

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Datum: 31.08.2021
Autor: Jeannie Ortega Law / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet

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