Den Methodisten über die Schulter und ins Herz schauen
Lukas Wyser, EMK-Jugendpfarrer und Sozialpädagoge HF, diese Video-Reihe.
Lukas Wyser, wie sind Sie auf die Idee von
#Methodistentroffe gekommen?
Lukas Wyser: Uns ist schon länger bewusst, dass sehr viele
unterschiedliche Leute bei den Methodisten mitmachen. So entstand die Idee,
dieses breite Spektrum an Charakteren zu zeigen. Und zwar in einem Format – einer
Serie unterhaltsamer Kurzvideos –, das wir vorher noch nicht eingesetzt haben.
Welche neuen Einblicke gewinnt man durch diese Videos?
Wir hoffen, dass sich Betrachterinnen und Betrachter,
ähnlich wie wir selbst, von der Vielzahl unterschiedlicher Menschen, die in den
Videos anzutreffen sind, beeindrucken lassen.
Was alles soll mit der Video-Reihe erreicht werden?
Unsere «eigenen» Leute sollen sagen: «Toll, wer alles
bei uns mitmacht» und inspiriert werden, ähnliche Formate in ihren Bezirken und
Regionen zu lancieren. Andere sollen die Möglichkeit haben, ihre möglicherweise
vorhandenen Klischees über die Methodisten zu überprüfen. Und eine dritte
Gruppe entwickelt vielleicht Interesse daran, Methodistinnen und Methodisten
kennenzulernen. Und schliesslich wollen wir mit dieser Video-Serie unsere
eigenen digitalen Kompetenzen erweitern.
Was ermutigt Sie persönlich bei der Arbeit an
#Methodistentroffe?
Ich möchte das verstaubte Bild von Kirche, das leider
bei vielen Menschen vorhanden ist, korrigieren und zeigen, dass die
Methodistenkirchen gefüllt sind mit erfrischenden, dynamischen, sympathischen,
nahbaren und humorvollen Menschen aller Alterskategorien. Dies gilt genauso für
Pfarrpersonen, die in den Folgen drei und zehn mit Cedric Zangger und Philipp
Kohli zu sehen sind. Da bin ich auf zwei junge, coole Pfarrpersonen getroffen,
die mich beeindruckt haben.
Können Sie ein, zwei der #Methodistentroffe-Videos
kurz vorstellen?
Alle Clips bestehen aus drei Teilen. Im ersten wird
versucht, anhand weniger Fragen mehr über die aktuellen Tätigkeiten und
Leidenschaften der gezeigten Person herauszufinden. Beispielsweise geht es in Folge zwölf
mit Ursi Hänni um ihre
Leidenschaften fürs Aufräumen, den Trachtenverein und die Politik. Im zweiten
Teil der Clips gibt es ein Spiel. In Folge zwölf ist es das Spiel «eis Wort ein
Satz». Auf unterhaltsame Weise wird dabei Ursis Meinung zu den Stichwörtern
«Vegan», «Donald Trump», «Abendmahl» und «Kiffen» deutlich. In einem dritten
Teil geht es in den meisten Folgen um die methodistische Identität. In Folge zwölf
sagt Ursi, dass sie an den Methodisten sowohl deren Offenheit als auch deren
Ernsthaftigkeit begeistert.
Welche Feedbacks haben Sie auf diese Videos erhalten?
Die einzelnen Folgen werden bis jetzt durchschnittlich
etwa 300mal aufgerufen. Wir erhalten Feedbacks vor allem in den sozialen
Medien, besonders via Instagram. Feedbacks geben sowohl junge wie ältere Leute,
Kirchenmitglieder und Sympathisanten als auch externe Personen. Gesagt wurde da
beispielsweise, dass das Format als frisch, locker und unverkrampft empfunden
wird. Auch Begriffe wie «Wow», «viv», «cool» und «schlagfertig» werden zu
einzelnen Folgen genannt.
Wie geht es mit dieser Video-Reihe weiter?
#Methodistetroffe ist als Serie mit mehreren Staffeln
angelegt, die je etwa 20 Folgen haben. Bei jeder Staffel werden wesentliche
Dinge am Setting geändert, so dass es kontinuierlich Neues gibt. Es wird
mindestens zwei Staffeln geben. Die zweite Staffel beginnt nach einer
Sommerpause voraussichtlich im September. Wie es danach weitergeht, hängt auch
von der Anzahl der Videoaufrufe ab. Wenn niemand mehr schaut, hören wir auf.
Wenn die Serie noch beliebter wird, produzieren wir vielleicht häufiger. So
schnell gehen uns die Methodisten ja nicht aus.
Lukas Wyser ist Jugendpfarrer der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) und Sozialpädagoge HF. Seit November 2020 entwickelt und betreut er auf der neu geschaffenen Stelle «Hybride Kirche» digitale Projekte der EMK Schweiz.
Zur Webseite:
YouTube Kanal der EMK Schweiz
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Datum: 27.04.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet