Ändern Sie etwas!

Vorsicht vor toxischen Freundschaften

Kennen Sie das? Sie kommen von Freunden und sind danach schlecht gelaunt oder fühlen sich geschafft. Dafür kann es viele Gründe geben. Einer ist, dass Ihnen die Menschen vielleicht nicht guttun.

Es geht nicht darum, dass eine schlechte Laune einfach auf andere abgewälzt wird. Aber es kann sehr wohl sein, dass Sie Freunde haben, die Sie ungewöhnlich viel Kraft kosten oder sogar überfordern, die Sie ausnutzen oder geradezu aussaugen. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Person, vielleicht sind es auch mehrere, einen schlechten Einfluss auf Sie haben. Das müssen Sie nicht hinnehmen. Ändern Sie es!

Erster Schritt: Sich die Lage genauer betrachten

Der erste Schritt ist, dass Sie sich eine Beziehung näher anschauen. Wann haben Sie erlebt, dass Ihnen der Kontakt nicht guttat? Was belastet Sie, welche Themen, und wo konnten Sie besonders spüren, dass Sie mit dem, wie sich der andere verhalten oder geäussert hat, bedrückt oder verärgert waren? War das in einem Zweiergespräch oder in einer Gruppe, war es eher in einem privaten oder öffentlichen Rahmen?

Verhaltensweisen, die das Gespräch vergiften

Was aber sind die Dinge, die nerven, bedrücken und so viel Energie kosten?

  • Wenn über andere hergezogen oder schlecht geredet wird oder man sich über die Schwächen anderer lustig macht.
  • Wenn Ihr Gesprächspartner nur seine Dinge loswerden will, Ihnen aber nicht zuhören will oder kann.
  • Wenn Ihr Gegenüber Peinliches oder Geheimes von anderen erzählt. Warum sollten Sie nicht der nächste sein, von dem Ihr Freund Intimes verrät?
  • Wenn der andere Ihnen nur nach dem Mund redet und keinen eigenen Standpunkt einnimmt.
  • Wenn Ihr Gegenüber sich nur oder ganz überwiegend negativ, skeptisch, ablehnend oder pessimistisch äussert. Es ist natürlich auch möglich, dass die Person durch eine schwierige Phase geht oder sogar krank ist (Depression).
  • Es kann auch sein, dass man eigene Probleme in die andere Person projiziert und das dann sehr belastet. In diesem Fall kann die andere Person überhaupt nichts dafür und Sie sind selbst gefordert.

Die Leitfrage sollte sein: Behandelt Ihr Gegenüber andere Menschen so, wie Sie auch behandelt werden wollen?

Nicht einfach hinnehmen!

Nehmen Sie das, was Sie belastet, also nicht einfach hin. Sprechen Sie Ihren Freund oder Ihre Freundin darauf an. Oder aber konfrontieren Sie Ihr Gegenüber ganz direkt: «Du, wenn wir zusammen sind, empfinde ich (reden Sie von sich), dass du sehr negativ über andere redest… Und ich mag das nicht.»

Wenn Ihr Gegenüber dafür kein Verständnis hat oder es nicht einsieht, ist es an Ihnen, dass Sie Konsequenzen ziehen.

Konsequenzen ziehen

Die stärkste Konsequenz ist die, die Freundschaft zu beenden. Doch vor diesem Schritt gibt es noch andere Möglichkeiten:

  • Üben Sie sich darin, nur ausschnittsweise zuzuhören. Konzentrieren Sie sich auf das, was positiv ist, das andere schieben Sie weg. – Das geht natürlich nur bis zu einem gewissen Grad.
  • Lassen Sie das Gespräch nicht nur laufen, sondern ändern Sie aktiv das Thema, wenn Sie das Gefühl haben, dass es zu negativ ist. Dabei ist die Frage, ob Ihr Gegenüber den Themenwechsel zulässt. Vielleicht reagiert der andere aber sogar positiv darauf.
  • Oder Sie gehen auf Distanz, in dem Sie sich mit der Person nicht mehr so oft oder so lange treffen.

Eigene Grenzen erkennen und entsprechend handeln

Es soll hier nicht darum gehen, dass Sie nur Zeit mit Menschen verbringen, die angenehm und unkompliziert sind. Aber es kann sehr wohl sein, dass bestimmte Freundschaften oder Bekanntschaften Sie zu sehr belasten oder überfordern. Denn die eigene Belastungsgrenze ist der entscheidende Punkt. So lange Sie damit klarkommen, gibt es keinen Handlungsbedarf. Ansonsten aber kann es sehr wohl angeraten sein, sich aus Selbstschutz ganz oder teilweise zurück zu ziehen.

Entscheidend ist, dass Sie sensibel dafür werden, was Ihnen guttut und wo Ihr Mass liegt, Negatives auszuhalten. Und wenn dieser Punkt überschritten wird, müssen Sie Konsequenzen ziehen.

Zum Thema:
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Datum: 24.01.2019
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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