«Ich wusste, wer meine Zukunft in den Händen hält»
«Das Phokomelie-Syndrom bedeutet, dass sich mein Arm im Mutterleib nicht vollständig entwickelt hat, so dass mein linker Arm genau dort endet, wo mein Ellbogen wäre. Dort habe ich eine kleine Hand mit zwei Fingern», sagt Katelyn Rockwood.
Im Ultraschall sah alles normal aus. «Niemand wusste etwas, bis ich geboren wurde. Ich selbst habe mich nie wirklich anders als die anderen gesehen und auch nie viel darüber nachgedacht. Meine Grossmutter sagte zu meinem Vater: ‘Gott macht keine Fehler. Sie wurde aus einem bestimmten Grund so geboren. Gott hat einen Plan und alles wird gut.’»
Durchhalten trotz Widrigkeiten
Für das letzte High School-Jahr hatte sie sich eine Liste angefertigt mit Zielen, die sie erreichen wollte. «Ich wollte meinen ersten Home Run schaffen und ein Stipendium unterschreiben, um irgendwo an einem College Softball zu spielen.»
Der Home Run gelang. Sie wurde zur «All-State-Softball-Spielerin» (eine Art All Star-Team). Und sie erhielt ein Stipendium für die «Cincinnati Christian University». «Das bedeutete mir wirklich viel. Mit harter Arbeit überwand ich die negativen Kommentare von Leuten, die sagten: ‘Du kannst das nicht. Du wirst das nie schaffen.’»
«Warum ich?»
In einem Test-Match vor ihrem ersten College-Spiel erlitt Katelyn Rockwood eine schwere Knieverletzung. Die Diagnose lautete, dass sie für neun Monate ausfallen würde. «Softball war derart wichtig für mich, dass ich ohne diesen Sport verloren war. Ich hatte keine Ahnung, was ich nun tun sollte.»
Sie fragte Gott: «Warum ich? Warum passieren guten Menschen schlimme Dinge? Werde ich jemals wieder Softball spielen?»
Ihre Grossmutter, die bei ihrer Geburt gesagt hatte, dass Gott keine Fehler macht, sagte ihr nun, dass Gott für alles einen Plan hat. «Du weisst vielleicht nicht, was es ist, aber es wird dich besser machen, es wird dich stärker machen, du musst einfach auf ihn vertrauen.»
Ein Tief jagt das andere
Am Ende war sie nach viereinhalb Monaten wieder fit. «Das bewies mir, dass das Vertrauen in Gott und das Vertrauen darauf, dass er einen Plan hat, dazu führten, dass ich zurückkommen und wieder Softball spielen konnte.»
Das war im Oktober. Kaum hatte sie das Comeback gegeben, erhielten die Schüler eine E-Mail, in der stand: «Wir müssen die Schule im Dezember schliessen.» Allen blieben drei Monate, um herauszufinden, was nun folgen sollte. «Ich landete schliesslich an der Midway University in Kentucky. Dort spielte ich etwa zwanzig Spiele und nach etwa einem Semester folgte die Corona-Pandemie.»
Gott hält Zukunft in der Hand
«Als ich später an die ‘Kentucky Christian University’ wechselte, wurde mir klar, dass ich nicht für mich selbst spielen muss, sondern für Gott. Mein Tun und meine Worte sollen ihn verherrlichen und durch meine Spielweise auf ihn hinweisen», sagt Katelyn Rockwood.
«Sich in dieser Zeit auf Gott zu verlassen, bedeutete für mich, darauf zu vertrauen, dass er einen Plan für mich hat, auch wenn ich nicht wusste, was die Zukunft bringen würde. Ich wusste, wer meine Zukunft in den Händen hält und dass es einen Sinn ergibt, warum diese Dinge passiert sind.»
Ohne Verletzung und ohne Schulschliessung wäre sie möglicherweise nicht an der «Kentucky Christian University» gelandet. «Das öffnete mir die Augen dafür, zu erkennen, dass nicht ich es war, die mich an diesen Ort gebracht hat; es war Gott. Gott gab mir die Fähigkeiten und eine Plattform, die ich nutzen konnte.»
Heute arbeitet sie für die «National Fastpitch Coaches Association» (NFCA), die Trainer begleitet.
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